Sonntag, 26. Mai 2013
Mietskasernen
Wohnbauten des 19.
Jahrhunderts
Mietskasernen und Wohnkolonien (Wohnbauten der Unterschicht)
1.       Funktion
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Sehr
großer Bedarf an Wohnraum aufgrund ständig-wachsender Industrialisierung und
die damit verbundene Landflucht in Großstädte à dadurch
aber auch: Verelendung Arbeiterschicht & Wohnungsnot
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Ende 19.
Jahrhundert waren Berlin, London und Paris die bevölkerungsreichsten Städte Europas  
2.       Konstruktionen 
a)      Berliner- Mietskaserne 
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Allgemeine
Fakten
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Explosionsartige
Ausdehnung (Industrialisierung)
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Angemessene
Entwicklung der Wohnsituationen kaum möglich, da jegliche Vorbereitungen der
Stadt aufgrund des  „Ansturms“ vieler
Arbeiter nicht stattfanden
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fehlende
Kommunikation zwischen technischem, wirtschaftlichem Sektor und der
Gesamtgesellschaft
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Wachstum
verlief ohne Kontrolle oder jegliche Beschränkung 
è
1853: „Mietskasernenordung“ – Bauordnung bis 1919 (in diesem Rahmen
entstanden Wohnhäuser, die bis zu 1000 Menschen Wohnraum boten. Dies war die
Grundlage der Entwicklung Berlins)
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Baukomplexe
der verschiedenen Schichten
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Wohlhabende
Schicht besaß 3 Möglichkeiten: Etagenwohnung im Vorderhaus der Mietskaserne,
bessere Viertel Berlins oder eine Villa 
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Untere
Schichten: neue Mietskasernen à Vorderhaus (6-10
Zimmer), Vorderhauswohnung (hier lebte Mittelstand), Quergebäude +
Seitenflügel, ein oder mehrere Innenhöfe (+ Durchfahrt), Innenhofwohnungen
(Arbeiter/Handwerker)
è
Weitere
Merkmale : (Anschauliche Wirkung)
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Säulen aus
Stuck oder Gips
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Waren
meist überbewohnt (1900-1905 wohnten durchschnittlich 77 Einwohner auf einem
bebauten Grundstück)
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Oftmals
ohne Kanalisation
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Fassade:
billiges und karges Aussehen (Verkleidung nur Putz)
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Im
Gegensatz dazu hatte das Vorderhaus eine prunkvolle Ausstattung; beispielsweise
Marmor
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Innenhofwohnungen
heikel, da hierdurch die Zufahrt für Autos lief
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Badezimmer
nur in reichen Wohnungen vorhanden, Toiletten entweder im Treppenhaus oder in öffentlichen
Badeanstalten
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1895
lebten 43% in Wohnungen mit  nur einem
beheizbaren Zimmer
è
Auswirkungen
der Wohnungsmisere:
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Seuchen,
die auch auf nichtproletarische Bevölkerung übergriffen
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Bedenkliche
Sterblichkeitsrate vor allem bei Arbeiterkindern und Säuglingen
b)      Slums in London
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Logierhäuser,
in denen bis zu 20 Personen nächtigen
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Elender
Zustand à Paul G. Doré
(bedeutendster  französischer Illustrator
seiner Zeit) beschrieb diese Unterkünfte mit Worte wie „schmutzig feucht“,
„verfallen“ oder „dass kein Mensch darin sein Pferd unterstellen möchte“
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Unmenschliche
Wohnstätten
c)       Arbeiterkolonien (als gehobene
Unterschichtenwohnungen)
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Allgemeine
Fakten: (Anschauliche Wirkung + Bedeutung)
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 In der zweiten Jahrhunderthälfte mehrten sich
Bestrebungen nach preisgünstigen Siedlungen, um somit Wohnsituationen der
Unterschichten zu verbessern
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Vorbildlichste
Lösung für diese Zeit – Kolonie Stuttgart-Ostheim
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 Siedlung sollte Einheit bieten, so zu sagen
einer Idealstadt  gleichen
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„Ortsmittelpunkt“  war der Teckplatz und um herum siedelten sich
Läden und Wirtshäuser an
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Normale
Bebauung war zweistöckig, Eckhäuser jedoch um einen Stock höher à
um den Abschluss jeder Häuserzeile zu betonen
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Gesamte
Bebauung bestand aus Sandsteinsichtmauerwerk 
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Identifikationsmerkmal
erhielt jedes Haus seine individuelle Fassade
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Jeder
Mieter bezog ein Stück maßgeschneiderten Garten
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Beliebter
denn je: Dachwohnungen, da sie in Sachen Miete ziemlich preiswert waren 
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Hauptader
besitzt zwei durch eine Baumreihe getrennte Bahnen, die auch heute noch
Verkehrsanforderungen standhalten 
Protokoll: S.S.  
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