Die
klassische Bautechnik teilt sich 3 Bereiche auf:
- Gliederbau (Prinzip von Last und Stütze, griechischer Tempel)
- Skelettbau (Fachwerk, gotische Kathedrale, moderne Stahlbetonbauten)
- Massivbau
Beim
Massivbau geht es vor allem darum, kompakte
Mauern, durch die das Gewicht nach unten verteilt wird, zu bauen.
Elemente
eines traditionellen Bauwerks sind Wände, ein Dach und ein Boden
(evtl. mit Keller). Aufgrund dessen benötigt man zuerst ein
Fundament auf dem die Wand und darauf wiederum ein Dach gesetzt werden kann. Das Dach erweist sich zunächst als Problem, da
es sehr schwer ist (Holz + Ziegel) und stabil sein muss. Folglich
müssen die Wände das ganze Gewicht des Daches und der Stockwerke
mit deren Zwischenböden aus Metall und Beton tragen.
Materialien im Massivbau sind geformte Natursteine (Kalkstein, Sandstein), Bausteine aus Ton (Back-/Ziegelstein), Beton oder Leichtbeton (Porenbeton) oder auch Holzstämme (Blockhaus).
- Natursteine sind schwer
und unhandlich. Ein schwerwiegendes Defizit ist der sehr niedrige Dämmwert, wegen dem es kalt
und oft auch feucht in den Gebäuden ist.
- Normale Wände
jedoch sind meist aus Back- oder Ziegelsteinen, die Druck-
und Zugfestigkeit
garantieren.
- Als Alternative gibt es noch Porenbetonsteine, die sehr leicht sind und sehr gut dämmen, aber sehr weich sind.
- Beton ist kein typisches Massivbaumaterial, sondern wird eher in modernen Stahlbetonkonstruktionen verbaut. Zunächst ist er ein flüssiger Baustoff und wird daher nicht vermauert sondern gegossen. Dazu muss
eine Form aus Holz (teilweise mit Gitter zur Stütze) hergestellt werden, in die der flüssige Beton gegossen werden kann
und anschließend trocknet. Dadurch werden Wandverkleidungen (z.B. der neue Anbau der Schule), Bodenplatten,
Pfeiler (im Innenbereich der Schule zu sehen), Fenster-/Türstürze, Betonsteine oder auch
nichtrechtwinklige Wände im Außenbereich (z.B. für Parkgaragen)
gefertigt.
Um
eine stabile
Wand zu erhalten muss man also diese Steine im Verband aufeinander setzen
(vgl. Legosteine). Sie sollen sich gegenseitig stützen und halten,
man muss sie also verschränken
und verbinden, damit die
Kräfteverteilung
zu einem stabilen und belastbarenGebilde verhilft.
Sobald die
Wände zu lang sind, werden sie unstabil, weswegen man eine
Zwischenmauer als tragende Wand einsetzt.
- Tragende
Wände sind notwendig, um das
Gewicht der Böden, Dächer, usw. zu tragen und einen Zusammensturz
zu verhindern. Sie werden in das Verbundmauerwerk der Außenmauer mit einbezogen.
- Nichttragende
Wände dagegen sind eingezogene
Wände, die nur zur Raumbegrenzung dienen und nicht mit der Außenmauer
verbunden sind. Sie können auch aus dünnen Rigips Platten bestehen.
Solche Mauern
sind aufwendig zu erbauen und nehmen relativ viel Zeit in Anspruch.
Heutzutage ist das den meisten Menschen zu kompliziert, weshalb sie
die schnelle Alternative von Fertighäusern bevorzugen.
Probleme
des Massivbaus:
Anbringung
einer Decke über einem Hohlraum
Schwächung
der Wände durch Maueröffnungen (Fenster und Türen)
Um
die Wand über einem Fenster/ einer Tür vor dem Einstürzen
aufzuhalten, verwendet man einen sog. Sturz.
Die
Planung der Fenster und Türen ist deshalb gleichmäßig, also immer
senkrecht oberhalb bzw. unterhalb voneinander, damit keine schweren
Wände auf den Sturz drücken. (Fenster leichter)
Material
eines Sturzes:
Bei
kleinen Abständen verwendet man Steine, bei etwas größeren hat man
früher Holzbalken
verwendet und heute verwendet man Spann-/Stahlbeton.
Eine
Alternative zu Sturz sind Bögen.
Bei einem sog. „echten Bogen“
benutzt man zunächst ein Holzgerüst,
auf das man dann die tortenstückähnlich geformten Bogensteine auflegt. Der letzte Stein in der Mitte oben heißt „Schlussstein“
und hält den Bogen zusammen. Jedoch nur, wenn er selbst schwer genug
ist oder die Mauer darüber ihn am Wegrutschen hindert.
Sie
werden auch häufig bei Nischen verwendet und um dünne oder besonders belastete Teile der Mauer zu entlasten (Entlastungsbögen).
In dieser Weise gebaute Bogenreihen nennt man Arkaden. Man finder sie seit der Architektur der Antike in repräsentativen Großbauten.
An der Skizze kann man die Druckverteilung im Arkadenverband ablesen.
Protokoll und Zeichnungen: J.H., Q12