Sonntag, 13. Dezember 2015

Architektur der Renaissance




Renaissance bedeutet "Wiedergeburt", gemeint ist eine Wiederentdeckung der Antike, in Hinsicht auf die Wissenschaft, Philosophie und architektonische Prinzipien. 
Man versucht die Schöpfung zu verstehen anstatt alles mit dem Glauben zu erklären, und sieht den Menschen als Gottes Ebenbild und somit als besonderes Wesen. Es werden der freie Wille und die Vernunft gefördert. Der Begriff des Künstlers entsteht, und die Idee des besonders begabten Menschen, des Genies. 
Die Idee in der Architektur war es, die Prinzipien der antiken Architektur zu einer eigenen, zeitgemäßen Architektur der Renaissance anzuwenden. 
 - Das erste Prinzip waren die Bogenkonstruktion, wie man sie von vielen antiken Gebäuden wie z.B dem Pantheon in Rom kennt. 
 - Das zweite Prinzip war es, eine klare, harmonische Struktur erkennen zu lassen. 
 - Das dritte Prinzip war das menschliche Maß, um z.B die Proportion von Säulen festzulegen, (hierfür gab es verschiedene Bezeichnungen, vom jungen Mädchen, bis hin zu einem muskulösen Athleten), aber auch die Größe der Räume war auf den Menschen bezogen.


Florenz in der Renaissance:

Florenz war in der Renaissance vor allem durch reiche Bankier und Kaufmannsfamilien geprägt. Die reichsten und einflussreichsten waren die Medici, Pazzi und Pitti. Diese bekriegten sich innerhalb Florenz mit allen Mitteln, deshalb erinnern ihre Häuser eher an Festungen anstatt Wohnungen. Diese Familien versuchten durch Spenden und wohltätige Aktionen die Menschen auf ihre Seite zu ziehen, um eine Vormachtstellung in Florenz und ganz Oberitalien zu erhalten. Sie hatten alle viel politische Macht durch ihr Vermögen. Sie waren Oligarchen.

Pazzi – Kapelle

Funktion
Die Pazzi – Kapelle spendeten die Pazzi an ein ein Kloster in Florenz. Dadurch errangen sie in der Öffentlichkeit Ansehen für ihre Großzügikeit. Zudem konnten die Familienmitglieder dort beerdigt werden und waren dort nah an einem göttlichen Alter (Nähe zu Gott, damit dieser mehr Sünden vergibt). Die Kapelle war auch ein Kapitelsaal, in dem den Mönchen aus der Bibel vorgelesen wurde. 

Konstruktion
Außenansicht
Die Säulen am Eingangsbereich erinnern an griechische Tempel, die Kuppelarchitektur, der Massivbau und der Bogen über dem Eingang sind alles Vorgaben aus der Antike, die hier aufgegriffen worden sind.
Unterschied zur Gotik ist, dass die Kapelle zu 90% aus Massivbau besteht und nicht dem leichteren Skelettbau.
Innenansicht
Im Inneren fallen sofort die mit dunkler Farbe hervorgehobenen Architekturelemente auf, welche die weißen Wände schmücken. Pilaster (Relief-Pfeiler) und Architrave scheinen Bögen und Tonnengewölbe mit Kasssettendecken zu tragen. Allerdings sind diese farbigen Elemente lediglich Dekoration, eine Art Zeichnung, die eine Konstruktion des Raumes im Gliederbau darstellt. Tatsächlich handelt es sich jedoch aus Mauern in Massivbauweise.
Als Fenster sind hier Oculi ( Augen) zu finden, also kleine Runde Fenster. Es sind auch regelmäßig Tondos, kleine Runde dreidimensionale Bilder, angebracht. 
Die große Kuppel oben in der Mitte ist eine Skelettbaukonstruktion, dies erkennt man an den dunkel bemalten Rippen, auch hier wird die Konstruktion farblich hervorgehoben.

Anschauliche Wirkung 
Das Gebäude ist symmetrisch angelegt. 
Die Verzierung des Bodens zeigt die klare Struktur der Architektur auf. Die Linien wiederholen markieren die Lage der 5 Säulen des Vorbaus und verbinden sie mit den Pilastern im Inneren der Kirche. Die Lage der Kuppel lässt sich am Quadrat in der Mitte des Bodens ablesen. 
Alle Maße und Abstände lassen sich durch Wiederholung oder Halbierung des Quadrates ableiten.
Innenbau und Aussenbau sind dadurch optisch miteinander verbunden.
Ideelle Bedeutung
Es ist die Suche nach Schönheit und Harmonie, die in der Architektur die Vollkommenheit und Vernunft der göttlichen Schöpfung wiederspiegeln soll. 







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