AUSSEN:
Von außen betrachtet, ist das Schulgebäude des Werner-von-Siemens
Gymnasiums ein liegendes, graues Rechteck aus Stahlbeton, bei der die Waagrechte durch das Flachdach und die durchlaufenden Fensterbänder betont wird.
Die Fenster liegen in allen Stockwerken
untereinander.
Aufgrund der Lichteinstrahlung wird ein Kontrast zwischen den
dunklen Fenstern und den monotonen, hellen Wänden erzeugt.
Das Ablesen der Stockwerke und die
Aufteilung der Zimmer wird anhand der Fensterbänder ermöglicht.
Das waagrecht stehende Gebäude beinhaltet jedoch auch senkrechte Elemente (Stützen, Pfeiler) an Fenstern und Türen, die im gleichen Abstand und untereinander
stehen. Diese sind ein wichtiges funktionelles Teil der Schule, da sie für den konstruktiven Halt des Gebäudes sorgen.
Die Wände sind Füllwände.
Trotz der vielen Glasflächen wirkt das Innere von außen
betrachtet recht dunkel. Erwartet wird ein düsterer, niedriger Raum mit
durchgehenden Decken. Jedoch hat das Gebäude eine solide, sichere und rigide
(unflexible) Wirkung von außen.
INNEN:
Im Lichthof angelangt, widerspricht die Raumwirkung den Erwartungen des
Betrachters, die er von außen angenommen hat.
Der Lichthof ist hell, offen und
lichtdurchflutet.
Der zentrale Raum des Lichthofs ist ein stehender Quader, er erstreckt sich in der Höhe über 3 Stockwerke, wobei die Deckenhöhe jedes einzelnen Stockwerks deutlich höher ist als in einem Privathaus. Dadurch wird die Breite der Räume im Schulhaus proportional ausgeglichen: die Räume wirken nicht drückend.
In der Mitte des Daches ist eine Glasfläche, durch welche
natürliches Licht in den Raum gelangt.
Von unten wird der Betrachter im Ungewissen gehalten, da er
die Wände und Türen der obenliegenden
Stockwerke nicht sieht, und nicht weiß, wie breit der Gang ist. Die Brüstungen
im Lichthof scheinen nicht mit der Wand verbunden zu sein, was das Gefühl des „Schwebens“
erzeugt.
Das Treppenhaus ist an sich symmetrisch und transparent, es
verdeckt also nicht die Glastüren, durch die ebenfalls Licht in den Raum gelangen kann.
Die Erwartungen würden eher dem Haupteingang entsprechen.
Durch den großen Raum wirkt die Decke niedrig und dunkel. Aufgrund des
Treppenhauses fühlt sich der Betrachter eingeengt und in der Übersichtlichkeit
eingeschränkt.
Die grauen Betonpeiler sind die eigentlichen Träger des Gebäudes, die gelben Klinkerwände sind Füllwände und haben keine tragende Funktion.
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