Ein paar Worte über die Arbeiten Costantin Brancusis findet ihr hier
Brancusi
Zu der Unterrichtseinheit zu Alberto Giacomettis "Taumelnder Mann" und "Drei Schreitende" schaut ihr euch bitte dieses Protokoll eines früheren Kurses an:
Giacometti
Der Absatz über die stehenden Figuren sind für eure Schulaufgabe nicht relevant, ihr dürft es natürlich trotzdem einfach mal so durchlesen. ;)
- Frau König
Dienstag, 12. April 2016
Jackson Pollock - Action Painting - Abstrakter Expressionismus
Jackson Pollock war ein amerikanischer Künstler des Abstrakten Expressionismus.
Seine Bilder zeigen ungleichmäßige Farbspritzer in
großer Dichte sowie in unterschiedlichen Farben auf Leinwänden, die mit der Größe
von Wänden zu vergleichen sind.
Die Besonderheit dabei ist, dass Pollock nicht
malt, sondern die Farbe mit großen Pinseln oder Stöcken
schwungvoll auf die Bildfläche schleudert oder spritzt oder aus löchrigen Eimern tropfen lässt (Dripping-Technik). Bis jeder Millimeter
3-4 Mal überdeckt wird, vergehen meist mehrere Wochen.
Damit sich der Künstler
sozusagen auf dem Bild bewegen kann, werden kleine Brücken über die auf dem
Boden liegende Leinwand gelegt. Somit ist es auch möglich, das jeder Bereich
mit gleicher Intensität bearbeitet wird, woraus folgt, dass das Werk keine Mitte, keinen Anfang und kein Ende
hat, was als „All over“ bezeichnet wird.
Der Betrachter hat das Gefühl, dass
die Linien „aus der Leinwand hinauslaufen“, weil Komplexität und
Tiefenräumlichkeit durch die Überlagerung der verschiedenen Schichten entstehen.
Das Werk ist eine Aufzeichnung von Bewegungen über einen längeren Zeitraum
hinweg. Das Gehen und die Schritte hinterlassen so also Spuren, welche Unruhe
vermitteln.
Das Ziel des Künstlers ist es, seine Gefühle unmittelbar zu zeigen, wobei die Wahl der Farbe oder Bewegungen seine
emotionale Lage zu diesem Zeitpunkt ausdrücken. Pollock erfand für seine Bilder den Begriff des Action Painting, d.h. Malerei die durch Bewegung entsteht.
Zitat: I want to express my feelings, not illustrate them.
Raumoffene/haltige Plastiken
Hellenistische Kunst „Der Baberinische Faun“
Barberinischer Faun
ist eine raumoffene/haltige Plastik, da zum Einen
viel Volumen und konvexe (nach außen gewölbte) Formen vorhanden sind, zum
Anderen aber auch ein Raum, der durch
die Lage des Körpers definiert wird.
Die
Figur sitzt stark nach hinten gelehnt, die Arme in alle Richtungen vom Körper
gestreckt, die Beine weit auseinander stehend, das Eine nach oben und das
Andere nach unten zeigend.
Der
Raum wird durch die Extremitäten definiert und wirkt wie eine Schale. Außerdem
ist der Körper schräg beziehungsweise hat eine Drehung auf Taillenhöhe. Die Pose
ist dynamisch.
Der
schlafende Satyr ist ein Fabelwesen aus der griechischen Fabelwelt.
Normalerweise halb Ziege, halb Mann, doch in diesem Fall fehlen die Bocksfüße und die
Hörner. Der Naturgeist galt oft als Scherzkeks oder Trunkenbold. Sein Schlafen
könnte auf das „betrunken sein“ hinweisen.
Die formale Gestaltung unterstützt den Zustand des Schlafens/der Schwäche dadurch. dass der Körper/Volumen durch den Raum aus der Mitte der Komposition verdrängt wird.
Wilhelm Lehmbruck „Sitzender Jüngling“
Sitzender JünglingSitzender Jüngling, Seitenansicht
Wilhelm Lehmbruck will das Thema des Krieges darstellen, die Trauer um die vielen jungen Männer, die grausam und sinnlos ihr Leben im 1. Weltkrieg verloren haben.
Inhalt:
Die
Trauer wird schon äußerlich klar:
Pose:
nach vorne gebeugt, Arme aufgestützt,
Rücken/Schultern rund, Kopf hängend,
dünn wirkende, überlängte Arme und Beine --> Zerbrechlichkeit
dünn wirkende, überlängte Arme und Beine --> Zerbrechlichkeit
Komposition:
Von vorne betrachtet findet man in den Armen waagrechte und senkrechte Achsen. Die Betonung dieser Richtungen steht oft für die Stille. Die Beine sind weit nach außen
gerichtet, dies wirkt eher unnatürlich. Der Oberkörper bildet ein Viereck und
der Unterkörper ein Dreieck.
Die Plastik ist sehr stark raumhaltig, da die Arme und Beine einen leeren, negativen Raum umarmen, welcher ein Teil der Figur wird. Der verlorene Raum könnte für die Zerbrochenheit durch den Krieg stehen. Von Hinten ist kein Kopf zu sehen. Mit den breiten Schultern wirkt dies wie ein Schild und die großen konvexen Formen scheinen den Betrachter wegzuschieben. Von Vorne ist die Figur konkav (nach innen gewölbt), da die Leere/Trauer eindringt.
Die Plastik ist sehr stark raumhaltig, da die Arme und Beine einen leeren, negativen Raum umarmen, welcher ein Teil der Figur wird. Der verlorene Raum könnte für die Zerbrochenheit durch den Krieg stehen. Von Hinten ist kein Kopf zu sehen. Mit den breiten Schultern wirkt dies wie ein Schild und die großen konvexen Formen scheinen den Betrachter wegzuschieben. Von Vorne ist die Figur konkav (nach innen gewölbt), da die Leere/Trauer eindringt.
Dies
ist ein gutes Beispiel dafür wie Inhalt und Form zusammenspielen könne.
Vergleich mit „der Abschied“
von Henri Laurens
Hier wird die Trauer durch die negative Form unterstützt.
Die Plastik kippt nach vorne und hat auch einen Innenraum. Der Unterschied
jedoch ist , dass die Plastik mehr Volumen und mehr konvexe Formen besitzt. Sie
wirkt außerdem nicht zerbrechlich. Dennoch wirkt die Plastik nicht richtig
prall, eher als würde die Luft entweichen. Diese Wirkung wird durch den hängenden
Kopf noch verstärkt. Die Figur hat keinen Halt, sie wirkt negativ.
Diese formale Gestaltung passt so ebenfalls zum Thema Abschied.
Der Körper in der Bildhauerei
Die Bildhauerei lehnt sich in sowohl in den Techniken als auch ihren Themen lange Zeit stark an die griechische Antike an. Vor allem in den Zeiten der Renaissance und dem Barock ist dies erkennbar, erst in der Moderne finden grundlegende
Veränderungen statt.
Im Gegensatz zur Malerei hat die Bildhauerei keine
Vielzahl an Vorgehensweisen zur Verfügung. Während man in der Malerei extreme
Unterschiede durch unterschiedliche Farbmaterialien, Malgründe und Maltechniken hat, so kann man bei der
Bildhauerei nur zwischen wenigen Möglichkeiten entscheiden:
- Skulpieren: eine Figur aus
einem Block, oft aus Stein oder Holz, herausarbeiten;
- Modellieren, mit Ton, Gips
oder Wachs
- Giessen in Metall, Beton oder Kunststoff über den Umweg einer Gussform
Dabei wird die Plastik nur ausnahmsweise
farblich gestaltet, weswegen man auf andere Mittel angewiesen ist.
- anstelle von Farbe wird der Kontrast aus Licht und Schatten herausgearbeitet,
- die Oberflächenbeschaffenheit der Plastik kann glatt, rau, glänzend oder matt sein
- Räumlichkeit und Plastizität sind real vorhanden
Räumlichkeit bezeichnet dabei den Raum um die Plastik herum
Plastizität und Volumen beziehen sich auf die Dinge selbst und damit auf in sich geschlossene Körper.
- anstelle von Farbe wird der Kontrast aus Licht und Schatten herausgearbeitet,
- die Oberflächenbeschaffenheit der Plastik kann glatt, rau, glänzend oder matt sein
- Räumlichkeit und Plastizität sind real vorhanden
Räumlichkeit bezeichnet dabei den Raum um die Plastik herum
Plastizität und Volumen beziehen sich auf die Dinge selbst und damit auf in sich geschlossene Körper.
"Der ägyptische Priester Petamenophis"
Die blockhafte Plastik "Der ägyptische Priester Petamenophis", die 31 cm hoch ist und aus Granit
besteht, ist etwa 680 v. Chr. entstanden. Petamenophis sitzt mit
eingehülltem Körper und mit eng angezogenen Beinen auf einer Plinthe. Seine Arme sind verschränkt und die
Beine sind nicht vollständig sichtbar, dabei sieht es so aus, als würden Arme
und Beine verschmelzen. Der Kopf ist auf einer Art Lehne abgestützt und ist
sehr realistisch dargestellt, als eine Art Portrait. Zudem kann man auf der Figur eingravierte Hierogylphen erkennen.
Man kann dabei zwei verschiedene Arbeitsweisen
an der Plastik erkennen: Der exakt abgebildete Kopf und der abstrahierte Körper
im Gegensatz, da dieser nur als eine Art Relief erkennbar ist. Er ist nämlich
nicht wirklich 3-dimensional, da er nie eine vollkommene plastische Form hat.
Die Haltung der Figur wirkt recht gezwungen und zudem auch unrealistisch. Wie ein Relief auf einem Relief wirken daher die
Hierogyphen und eine weitere kleine, reliefhafte Figur den Seitenflächen der Plastik. Diese Art der Abbildung war
schon für die damalige Zeit sehr abstrakt.
Im Verhältnis von Raum und Volumen überwiegt hier eindeutig das Volumen --> man spricht von einer blockhaften, raumabweisenden Plastik, bzw hier sogar von einer Kernform.
Der Raum um die Plastik (in der Verlängerung der Plinthe nach oben) hat dabei keinen Einfluss auf die Plastik, da keine Löcher und konkaven Formen vorhanden sind in die der Raum eindringen kann. Das Volumen der Figur wirkt sehr kraftvoll nach außen und man hat das Gefühl, dass die Oberfläche wie durch eine von innen wirkende Kraft unter Druck steht, sich konvex nach außen wölbt.
Im Verhältnis von Raum und Volumen überwiegt hier eindeutig das Volumen --> man spricht von einer blockhaften, raumabweisenden Plastik, bzw hier sogar von einer Kernform.
Der Raum um die Plastik (in der Verlängerung der Plinthe nach oben) hat dabei keinen Einfluss auf die Plastik, da keine Löcher und konkaven Formen vorhanden sind in die der Raum eindringen kann. Das Volumen der Figur wirkt sehr kraftvoll nach außen und man hat das Gefühl, dass die Oberfläche wie durch eine von innen wirkende Kraft unter Druck steht, sich konvex nach außen wölbt.
Wozu ist die Plastik gemacht worden?
Bei dieser Plastik handelt es sich um religiöse Kunst. Da man sich in der ägyptischen Kultur viele Gedanken über das Leben nach dem Tod gemacht hat, entstanden (Götter-)Statuen, die für die Grabstätten bzw. Pyramiden gemacht worden waren. Mit dieser Figur sollte die Sicherung der Identität und des Lebens nach dem Tod geschehen, da laut dem Glauben der Ägypter kein Leben nach dem Tod möglich war, wenn nichts mehr von der Person übrig war. Aus diesem Grund ist der Kopf auch derartig real und wie ein Portrait dargestellt., was mit Absicht so gemacht wurde, da dadurch die Figur lebensfroh und stark wirkt, da die Figur für die Ewigkeit nach dem Tod gedacht ist.
N.B.
Bei dieser Plastik handelt es sich um religiöse Kunst. Da man sich in der ägyptischen Kultur viele Gedanken über das Leben nach dem Tod gemacht hat, entstanden (Götter-)Statuen, die für die Grabstätten bzw. Pyramiden gemacht worden waren. Mit dieser Figur sollte die Sicherung der Identität und des Lebens nach dem Tod geschehen, da laut dem Glauben der Ägypter kein Leben nach dem Tod möglich war, wenn nichts mehr von der Person übrig war. Aus diesem Grund ist der Kopf auch derartig real und wie ein Portrait dargestellt., was mit Absicht so gemacht wurde, da dadurch die Figur lebensfroh und stark wirkt, da die Figur für die Ewigkeit nach dem Tod gedacht ist.
N.B.
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