Das Design einer Flasche Wasser
fällt in den Bereich Banaldesign.
Diese Art von Design ist für uns alltäglich
und entgeht beinahe unserer Aufmerksamkeit. Dabei gibt es vor allem bei Wasser
das Problem, neben einer objektiv gegebenen Funktionsanforderung auch eine über
die Gestaltung transportierte symbolische Aussage zu treffen, über eine Ware,
die keine Farbe, keinen Geschmack und eigentlich auch keine besonderen
Eigenschaften hat.
Viele Wässer tragen den Namen
Mineralwasser, dies ist darauf zurückzuführen, dass früher als Grund für
Krankheiten oftmals Mineralstoffmangel angegeben wurde. Dieser gute Ruf, dass
Mineralien sehr gesund sind, hat sich bis heute erhalten.
Selbst die Schriftart von
vielen Etiketten auf den Flaschen ist an die Schrift auf alten
Apothekerflaschen angelehnt.
Die bekannteste Flasche, die Normbrunnenflasche,
wurde 1968/69 von Günter Kupetz entworfen, dieses Design wird umgangssprachlich
auch Perlflasche genannt und wurde bis 2013 etwa fünf Milliarden mal
hergestellt.
Die Form der Flasche ist eine
Zusammensetzung aus Zylinder und Kegel, sie könnten Assoziationen an ein Glasgefäß und einen großen Tropfen Wasser erwecken.
In der Mitte der Flasche ist eine
schlanke Taille, die mit Glasnoppen besetzt ist, diese ähneln Wassertropfen oder Gasbläschen und
sorgen für Griffsicherheit (Ergonomie).
Sie besteht aus durchsichtigen Glas, damit sich der
Käufer von der Reinheit des Produktes überzeugen kann.
Der Verschluss ist aus rotem bzw. blauem Metall,
dieser Farbton spiegelt sich vereinzelt auf dem Etikett wieder.
In Deutschland werden noch sehr oft
Glasflaschen verkauft, obwohl sie relativ schwer sind und die Gefahr des Zerbrechens besteht. Glas verleiht dem Käufer das Gefühl genau zu wissen, was
er kauft, außerdem besitzt Glas große visuelle Anziehungskraft, es kann den
Inhalt größer, also als quantitativ mehr erscheinen lassen. Auch der gesundheitliche Aspekt spielt eine Rolle, Glas gibt keine Fremdstoffe an das Wasser ab.
Die traditionelle Perlflasche von Kupetz spricht eher eine gesundheitsbewusste, konservative Käuferschicht an.
Als Ziel des
Design kann man festhalten, dass versucht wird Mehrwert zu erzeugen.
Somit hat das Design das Ziel, über den Wiedererkennungswert ein Image aufzubauen und über die eigentliche Ware hinaus Gesundheit, Lifestile, Gruppenzugehörigkeit usw. zu verkaufen.
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