Freitag, 6. Januar 2017

Design- Analyse: Altmühltaler Mineralbrunnen



Das Design einer Flasche Wasser fällt in den Bereich Banaldesign. 
Diese Art von Design ist für uns alltäglich und entgeht beinahe unserer Aufmerksamkeit. Dabei gibt es vor allem bei Wasser das Problem, neben einer objektiv gegebenen Funktionsanforderung auch eine über die Gestaltung transportierte symbolische Aussage zu treffen, über eine Ware, die keine Farbe, keinen Geschmack und eigentlich auch keine besonderen Eigenschaften hat.

Viele Wässer tragen den Namen Mineralwasser, dies ist darauf zurückzuführen, dass früher als Grund für Krankheiten oftmals Mineralstoffmangel angegeben wurde. Dieser gute Ruf, dass Mineralien sehr gesund sind, hat sich bis heute erhalten.
Selbst die Schriftart von vielen Etiketten auf den Flaschen ist an die Schrift auf alten Apothekerflaschen angelehnt.

Die bekannteste Flasche, die Normbrunnenflasche, wurde 1968/69 von Günter Kupetz entworfen, dieses Design wird umgangssprachlich auch Perlflasche genannt und wurde bis 2013 etwa fünf Milliarden mal hergestellt.
Die Form der Flasche ist eine Zusammensetzung aus Zylinder und Kegel, sie könnten Assoziationen an ein Glasgefäß und einen großen Tropfen Wasser erwecken. 
In der Mitte der Flasche ist eine schlanke Taille, die mit Glasnoppen besetzt ist, diese ähneln Wassertropfen oder Gasbläschen und sorgen für Griffsicherheit (Ergonomie). 
Sie besteht aus durchsichtigen Glas, damit sich der Käufer von der Reinheit des Produktes überzeugen kann.
Der Verschluss ist aus rotem bzw. blauem Metall, dieser Farbton spiegelt sich vereinzelt auf dem Etikett wieder.

In Deutschland werden noch sehr oft Glasflaschen verkauft, obwohl sie relativ schwer sind und die Gefahr des Zerbrechens besteht. Glas verleiht dem Käufer das Gefühl genau zu wissen, was er kauft, außerdem besitzt Glas große visuelle Anziehungskraft, es kann den Inhalt größer, also als quantitativ mehr erscheinen lassen. Auch der gesundheitliche Aspekt spielt eine Rolle, Glas gibt keine Fremdstoffe an das Wasser ab.

Die traditionelle Perlflasche von Kupetz spricht eher eine gesundheitsbewusste, konservative Käuferschicht an.

Als Ziel des Design kann man festhalten, dass versucht wird Mehrwert zu erzeugen.
Somit hat das Design das Ziel, über den Wiedererkennungswert ein Image aufzubauen und über die eigentliche Ware hinaus Gesundheit, Lifestile, Gruppenzugehörigkeit usw. zu verkaufen.

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