Donnerstag, 21. November 2013

Architektur: Massivbau



In der Architektur gibt es zwei grundlegende Bauweisen: 

den Masse-/ Massivbau
und den Glieder-/ Skelettbau
Massivbau

Schon die griechischen Tempel beinhalteten gemauerte cella für die damaligen Götter. Hierbei ist die Konstruktion im Verbundmauerwerk d.h. die Steine sind versetzt aufeinander gebaut, gemauert worden, um der Mauer mehr Stabilität zu verleihen. Die Steine bilden einen ganzen Verbund, wobei das Gewicht auf mehrere Steine verteilt wird. Aus dem einzelnen leichten Element wird somit ein einziges schweres Element.

Eine Herausforderung ist es, ein Dach auf ein Haus zu setzen. Architekten des antiken Griechenland wenden  das Prinzip von Last und Stütze an, welches sowohl für Stein- als auch Holzhäuser (Fachwerkhäuser) funktioniert. Es müssen viele Stützen in das Haus oder in einen Tempel eingebaut werden, worauf dann ein waagrechter Architrav  über die senkrechten Stützen gelegt werden muss. Dies ist die Grundkonstruktion, worauf ein Holzdach gebaut werden kann. Wobei man bei dieser Bautechnik nur bis zu einer bestimmten Höhe bauen kann, da Stein zwar hart und fest ist, bei zu hohem Druck jedoch spröde wird. Die Gebäude sind nicht wettersicher. Dies spielt allerdings nur regional eine Bedeutung.

Bei Fenstern bis zu einer bestimmten Baubreite, kann ebenfalls dieses Prinzip angewendet werden. Sobald man aber größer und breiter bauen will, muss man mit Rundbögen arbeiten. Diese sind halbkreisförmig und lenken den Druck auf die umliegenden Steine ab. Um diese Rundbögen anzubringen, muss zunächst eine Hilfskonstruktion angebracht werden 
Dann müssen die Steine, welche außen breiter sein müssen als innen, damit sie in die Halbkreisform hineinpassen, um die Hilfskonstruktion angebracht werden. Oben in der Mitte befindet sich dann ein Schlussstein. Diese Bauweise ist nur für schweres Material geeignet, da der Bogen sich durch sein eigenes Gewicht selber halten muss. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass Stein immer noch bei zu hohem Druck schnell spröde wird. Ein Beispiel für diesen Bau ist der Dom von Speyer aus der Romanik.
Der Nachteil der Bogenarchitektur ist, dass die Bögen immer Halbkreisförmig sein müssen.


Das Pantheon (2. Jhd. n. Chr.) besitzt eine Rotunde (Baukörper auf kreisförmigem Grundriss) und einen Vorbau, der stark an die griechischen Tempel, welcher sich allerdings in der römischen Architektur befindet, erinnert. Dieser Portikus (Säulenhalle) beinhaltet mindestens eine Reihe von Säulen und besitzt ein Dreiecksdach. Dieser Vorbau ist dazu da, um den Eingang von bedeutenden Bauwerken zu kennzeichnen (z.B. Glyptothek, Museen, Gerichte) und natürlich um dem Besucher Erhabenheit zu vermitteln.
Der kreisförmige Grundriss des Pantheons beinhaltet Nischen mit Altären vieler Götter. Die Idee des Pantheons (von altgriechisch πᾶν pān „alles“ und θεός theós „Gott“) war es, ein Gebäude in Rom für alle Götter zu haben, ohne einen besonderen Gott hervorzuheben. Bei der Kuppel des Gebäudes, wurde ebenfalls mit einer Bogenarchitektur gearbeitet. Statt des Schlusssteins wurde an der Decke ein Loch gelassen und es wurde ebenfalls eine Kassettendecke (weist an ihrer Unterseite in regelmäßiger Anordnung kastenförmige Vertiefungen (Kassetten) auf) mit eingebaut.
Um die Wände zu entlasten, wurden über den Nischen gemauerte Entlastungsbögen eingebaut, da in den Nischen die Mauern nur halb so dick waren und so das Gewicht der darüberliegenden Mauer und des Gewölbes nicht hätten sicher tragen können.

Protokoll: V.A. 2KU4 2013


             

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