Dienstag, 30. Dezember 2014

Zu den Klausuren der Q12

Ich hab´ euch zusätzlich zu euren eigenen Protokollen die des vorigen Jahrgangs zu den Themen Gotik, Renaissance, Bautechnik und Schulgebäude noch einmal sichtbar gemacht.

Ihr könnt euch die relevanten Posts heraussortieren lassen wenn ihr das Label Themenbereich Architektur anklickt.

Die Inhalte sind mit denen des diesjährigen Unterrichts größtenteils identisch. Das Protokoll über das Pantheon in Rom könnt ihr ignorieren, ebenso das Video über Le Corbusier.

Das Video "Architekturgeschichte in 10 Gebäuden" ist witzig und lehrreich, aber nicht Klausur-relevant.  ;-)

Folgende Links führen zu Bildern von Gebäuden, die wir im Unterricht besprochen haben, zu denen jedoch kein Protokoll vorliegt:

Serpentine Pavillion 2013

Teehaus

Abu Dhabi Performing Arts Center

Guggenheim Museum Bilbao

Lou Ruvo Center for Brain Health

Frank Gehry bei den Simpsons



Wenn´s noch Fragen gibt, entweder einen Kommentar schreiben oder e-mail schicken!

- Frau König


Bautechnik: Massivbau

Die klassische Bautechnik teilt sich 3 Bereiche auf:



  1. Gliederbau (Prinzip von Last und Stütze, griechischer Tempel)
  2. Skelettbau (Fachwerk, gotische Kathedrale, moderne Stahlbetonbauten) 
  3. Massivbau
 
Beim Massivbau geht es vor allem darum, kompakte Mauern, durch die das Gewicht nach unten verteilt wird, zu bauen. 

Elemente eines traditionellen Bauwerks sind Wände, ein Dach und ein Boden (evtl. mit Keller). Aufgrund dessen benötigt man zuerst ein Fundament auf dem die Wand und darauf wiederum ein Dach gesetzt werden kann. Das Dach erweist sich zunächst als Problem, da es sehr schwer ist (Holz + Ziegel) und stabil sein muss. Folglich müssen die Wände das ganze Gewicht des Daches und der Stockwerke mit deren Zwischenböden aus Metall und Beton tragen.

Materialien im Massivbau sind geformte Natursteine (Kalkstein, Sandstein), Bausteine aus Ton (Back-/Ziegelstein), Beton oder Leichtbeton (Porenbeton) oder auch Holzstämme (Blockhaus).
 - Natursteine sind schwer und unhandlich. Ein schwerwiegendes Defizit ist der sehr niedrige Dämmwert, wegen dem es kalt und oft auch feucht in den Gebäuden ist.
 - Normale Wände jedoch sind meist aus Back- oder Ziegelsteinen, die Druck- und Zugfestigkeit garantieren. 
 -   Als Alternative gibt es noch Porenbetonsteine, die sehr leicht sind und sehr gut dämmen, aber sehr weich sind.
 - Beton ist kein typisches Massivbaumaterial, sondern wird eher in modernen Stahlbetonkonstruktionen verbaut. Zunächst ist er ein flüssiger Baustoff und wird daher nicht vermauert sondern gegossen. Dazu muss eine Form aus Holz (teilweise mit Gitter zur Stütze) hergestellt werden, in die der flüssige Beton gegossen werden kann und anschließend trocknet. Dadurch werden Wandverkleidungen (z.B. der neue Anbau der Schule), Bodenplatten, Pfeiler (im Innenbereich der Schule zu sehen), Fenster-/Türstürze, Betonsteine oder auch nichtrechtwinklige Wände im Außenbereich (z.B. für Parkgaragen) gefertigt.

Um eine stabile Wand zu erhalten muss man also diese Steine im Verband  aufeinander setzen (vgl. Legosteine). Sie sollen sich gegenseitig stützen und halten, man muss sie also verschränken und verbinden, damit die Kräfteverteilung zu einem stabilen und belastbarenGebilde verhilft. 



Sobald die Wände zu lang sind, werden sie unstabil, weswegen man eine Zwischenmauer als tragende Wand einsetzt. 
 - Tragende Wände sind notwendig, um das Gewicht der Böden, Dächer, usw. zu tragen und einen Zusammensturz zu verhindern. Sie werden in das Verbundmauerwerk der Außenmauer mit einbezogen.
 - Nichttragende Wände dagegen sind eingezogene Wände, die nur zur Raumbegrenzung dienen und nicht mit der Außenmauer verbunden sind. Sie können auch aus dünnen Rigips Platten bestehen.

Solche Mauern sind aufwendig zu erbauen und nehmen relativ viel Zeit in Anspruch. Heutzutage ist das den meisten Menschen zu kompliziert, weshalb sie die schnelle Alternative von Fertighäusern bevorzugen. 

 
Probleme des Massivbaus:
  1. Anbringung einer Decke über einem Hohlraum
  2. Schwächung der Wände durch Maueröffnungen (Fenster und Türen)
Um die Wand über einem Fenster/ einer Tür vor dem Einstürzen aufzuhalten, verwendet man einen sog. Sturz. 




Die Planung der Fenster und Türen ist deshalb gleichmäßig, also immer senkrecht oberhalb bzw. unterhalb voneinander, damit keine schweren Wände auf den Sturz drücken. (Fenster leichter)
Material eines Sturzes:
Bei kleinen Abständen verwendet man Steine, bei etwas größeren hat man früher Holzbalken verwendet und heute verwendet man Spann-/Stahlbeton.



Eine Alternative zu Sturz sind Bögen. Bei einem sog. „echten Bogen“ benutzt man zunächst ein Holzgerüst, auf das man dann die tortenstückähnlich geformten Bogensteine auflegt. Der letzte Stein in der Mitte oben heißt „Schlussstein“ und hält den Bogen zusammen. Jedoch nur, wenn er selbst schwer genug ist oder die Mauer darüber ihn am Wegrutschen hindert.



Sie werden auch häufig bei Nischen verwendet und um dünne oder besonders belastete Teile der Mauer zu entlasten (Entlastungsbögen).


In dieser Weise gebaute Bogenreihen nennt man Arkaden. Man finder sie seit der Architektur der Antike in repräsentativen Großbauten. 
An der Skizze kann man die Druckverteilung im Arkadenverband ablesen.






Protokoll und Zeichnungen: J.H., Q12

 

MVRDV: Shenzen Towers und Chungha Building

Ein Haus aus Schichten
Shenzhen 4 in 1 Towers, „CBD Trees“
Shenzhen, China



Die wildesten Bauprojekte, die momentan realisiert oder geplant werden, befinden sich in China. Gründe dafür sind der Reichtum der Chinesen, der Wunsch diesen nach außen hin deutlich zu zeigen und die zunehmende Modernisierung der chinesischen Gesellschaft.
Ein Beispiel dafür ist das noch nicht realisierte Projekt „CBD Trees“ des niederländischen Architekturbüros MVRDV.
Dieses versucht bewusst klassische Architektur in Frage zu stellen. Dabei wird zum Beispiel die Tatsache, dass die unteren Stockwerke von Gebäuden nie größer/breiter sind als die oberen, hinterfragt bzw. kontrastiert.
Bei „CBD Trees“ ist dementsprechend der Verlauf umgekehrt. Das gigantische Bürogebäude wird nach oben hin immer größer, manche Stockwerke sind plötzlich überdimensional groß.
Neu ist auch, dass einzelne Etagen von außen erkennbar sind. Diese liegen gebündelt in Schichten aufeinander, vergleichbar mit einem Staple unterschiedlich großer Bücher.


Ganz bewusst wird dabei Asymmetrie und Willkür erzeugt, um an die Natur zu erinnern, die offensichtlich Vorbild für die baumähnlichen Bürogebäude war.
Die Architekten versuchen des weiteren Formen zu kreieren, indem sie die Gebäude nach dem Baukasten Prinzip schichtenweise wachsen lassen. Außerdem werden Einzelelemente, im Falle der „CBD Trees“ etwa Stockwerke, in den Mittelpunkt gerückt.








Ein Haus aus Fenstern
Chungha Building
Gangnam, Süd Korea



Ein anderes Element wurde beim Chungha Building in Gangnam in den Fokus genommen. Das Einkaufszentrum, vergleichbar mit einem City Point, wurde ebenfalls von MVRDV, diesmal in Süd Korea, geplant und umgesetzt.
Auffällig daran sind die großen Fenster die die Fassade des Gebäudes komplett einnehmen. Diese werden als eine Art Schaufenster verwendet, und wirken dabei wie große Bildschirme, die für die verschiedenen Läden und Marken im inneren des Kaufhauses werben.
Dabei ragen die Fenster aus der Wand heraus (Vgl. Periskop), und wechseln ihre Farbe.
So bestimmen sie den Raum, und sind das dominierende Element.

Protokoll: J.V. Q12

Daniel Libeskind: Royal Ontario Museum

Eigentliche Vorstellung eines Hauses: 4 senkrechte Wände + Dach

Moderne Architekten hinterfragen nun die typischen Vorstellungen von Gebäuden und passen sie an neue Aufgaben und Bedürfnisse an.

Beispiel: Royal Ontario Museum

Das Naturkunde Museum besteht aus einem alten Museumsteil, an den Daniel Libeskind nun einen aufsehenerregenden Neubau platziert hat.

Außergewöhnlich bei diesem Neubau:
  - Keine Rechtwinklichkeit
 -  keine geraden Wände
 - keine Abgrenzung von Wandflächen zu Dachflächen
 - scheinbar willkürlich eingefügte Fenster (große Fenster aber auch lange, schmale Fensterbänder)
 - der Neubau durchdringt den Altbau
 - keine gemeinsame Raumhöhe
=> das traditionelle Muster eines Hauses wird infrage gestellt.

Warum macht das Libeskind?
 - Der starke Kontrast zwischen dem neuem und dem altem Gebäude wirkt anziehend auf die vorbeigehenden Menschen.
 - Wenn man nur das alte Museum sieht hat man eine typische Erwartungshaltung: langweilig, nicht interessant, typisches Museum
 - Durch den Neubau wird der alte Teil nun wiederbelebt:
Einschnitte, das "Herausexplodieren" des Neubaus  aus dem historistischen Altbau, 
schräge Flächen  schaffen Ungleichgewicht, Dynamik, 
 => Herausforderung für den Betrachter, bewirkt Aufregung und Neugierde, neue Erwartungshaltung an das Innere des Museums

Im Innenraum wird diese dynamische Bauweise fortgesetzt. Man hat hier einen starken Kontrast zwischen dem alten Bau mit geraden Wänden und dem Neubau, wo alles schräg ist außer der Boden. Es gibt hier keine rechten Winkel und keine einheitliche Deckenhöhe im inneren. Außerdem ist das Treppenhaus asymmetrisch. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gebäude in der heutigen Zeit nicht mehr die typischen Merkmale enthalten müssen. Viele Architekten greifen bewusst ausgefallene Architekturelemente  auf.

Bilder:

Protokoll L.H. Q12

Samstag, 19. Juli 2014

Produktdesign


Design-Analyse anhand verschiedener Flaschen

Bei der Analyse von Produkten werden immer drei Punkte untersucht:
1. Praktische Funktion
2. Ästhetische Funktion
3. Symbolische Funktion
Diese untersuchen z.B. Formen, Farben, Handhabung, Ergonomik,...des Produkts.

Warum eigentlich Wasser in Flaschen kaufen?
Früher war Wasser als Heilmittel angesehen, es gab verschiedene Quellen mit verschiedenen Mineralwässern die alle mit bestimmeten Mineralien angereichert waren und einen bestimmten Gehalt davon beinhalten mussten. Dieses Wasser konnte man sich in der Apotheke kaufen und als Medikament einnehmen.
Daneben gibt es auch noch das Tafelwasser, welches einfach ein Quellwasser ist.
Im Gegensatz dazu ist Wasser heute ein Alltagsprodukt, welches in Deutschland massenhaft vorhanden ist und von solch einer guten Qualität ist, dass man es einfach aus dem Wasserhahn trinken kann.
Deshalb ist es ein Produkt, dass eigentlich gar nicht gekauft werden müsste. Genau aus diesem Grund werden die Flaschen extra designed, um bei den potentiellen Käufern das Bedürfnis nach diesem offenbar besseren Wasser zu wecken.

a) Altmühltaler Mineralbrunnen Flasche aus Glas

Die Flasche aus den 1960’er Jahren ist eine der ältesten und klassischen Flaschen auf dem Markt. Sie ist ein Einheitsflasche und kann somit von verschiedenen Firmen genutzt werden.

1. Praktische Funktion:
Diese Flasche kann direkt verkauft und mitgenommen werden, somit ist sie gut geeignet für den Transport und zum mitnehmen. Sie besteht aus drei Rohstoffen - Glas, Papier und Metall - und ist daher gut wiederverwendbar, jedoch bedarf es einer chemischen Reinigung der Flaschen und es besteht die Gefahr des Zerbrechens.
Die Flasche fasst 0,7 Liter und ist meistens in Kästen zu kaufen, für deren Transport man jedoch auf ein Auto angewiesen ist.

2. Ästhetische Funktion:
Die Form der Flasche ähnelt im Bereich des Flaschenhalses einem Wassertropfen und im unteren Bereich einem einfachen Zylinder, diese beiden Teile sind durch eine Einbuchtung (Taille) verbunden.
Zum wieder verschließen hat diese Flasche einen Schraubverschluss und einen Deckel aus Metall.
Die Flasche hat einen Schriftzug in der Taille welcher die Flasche griffiger machen. Als deskriptives Element zieren die Flasche kleine Punkte oder Noppen welche eine Verbindung zur Kohlensäure herstellen. Das reine, durchsichtige Glas der Flasche spiegelt die Reinheit des Wassers in ihr wieder.
Das Etikett ist einfach und schlicht in den Farben weiß und blau gehalten und wirkt daher sehr seriös.

3. Symbolische Funktion:
Wasser an sich lässt sich nicht designen, deshalb wird versucht das Bedürfnis danach zu wecken.

b) Volvic Flasche aus Plastik
Die 1995 entwickelte Wasserflasche von Volvic ist im Gegensatz zur Einheitsflasche a) vielseitiger und praktischer in der Handhabung.
Zudem ist sie eine Pfandflasche die zwar nicht als Wasserflasche wiederverwendet wird, aber nach der Rückgabe als Ausgangsmaterial für andere Produkte verwendet werden kann.

1. Praktische Funktion:
Diese Flasche ist aus Plastik, daher um vieles leichter und nicht zerbrechlich. Sie fasst 1,5 Liter, kann problemlos mitgenommen werden und platzsparend verstaut werden, indem man sie zusammen drückt.

2. Ästhetische Funktion:
Die Flasche ist quadratisch aufgebaut und somit eine Neuheit unter den runden Formen der Wasserflaschen. Sie ist komplett aus Plastik und besitzt ein Wellenmuster in Form von Rillen im Korpus, das die verschiedenen Schichten von Vulkangestein darstellen könnte. Die Firma wirbt damit, dass ihr Wasser durch Vulkangestein gefiltert wird und somit sehr besonders ist. Dies steht auch auf dem Etikett welches aufwändig mit vielen Texten und Farben, sowie Bildern der Vulkane verziert ist. Hauptsächlich werden die Farben Grün und Blau, sowie Weiß verwendet, dies steht für die Reinheit und die Natürlichkeit des Wassers.

3. Symbolische Funktion:
Auch diese Flasche will den Käufer anregen dieses Wasser zu kaufen. Mit den Bildern und den Rillen wird auf die Vulkane hingewiesen und der Käufer soll damit Reinheit des gefilterten Wassers aber auch die Energie der Vulkane assoziieren.

Links:

Protokoll: V.G. 1KU3 2013

Freitag, 27. Juni 2014

Der Zusammenhang von Kunst und Körper



Letzte Stunde wurde bereits über dieses Thema gesprochen, allerdings vor einem anderen Hintergrund. Während dort noch über die verschiedenen Darstellungsweisen von menschlichen Körpern und wie diese auf verschieden weise den Raum für sich einnehmen diskutiert wurde, geht es nun darum, welche Wirkung der Körper des Künstlers bei der Entstehung eines Bildes hat.

Wir beschäftigen uns hier besonders mit der Kunstrichtung des Abstrakten Expressionismus und mit ihren bekanntesten Vertreter, dem Amerikaner Jackson Pollock und mit der deutschen Zeichnerin Regine von Chossy.

Abstrakter Expressionismus

Die Kunstrichtung entstand in den späten 40ern in Nordamerika und wurde vor allem durch Jackson Pollock geprägt der angeblich auch den Begriff Abstrakter Expressionismus erfand als er beschloss etwas neues zu schaffen etwas, dass „weder abstrakt noch expressionistisch wäre und doch beides zugleich“. Der Begriff „Abstrakter Expressionismus“ fiel in diesem Zusammenhang zum ersten mal. Es stand hierbei das Gefühl, also in welchem emotionalen Zustand sich der Maler während der Arbeit befand, im Vordergrund. Der Künstler versucht also mit seinem Werk auszudrücken wie er sich gerade fühlt. Hierbei kann es durchaus sein, dass ein Künstler über einen längeren Zeitraum an einem Bild arbeitet und deshalb bei genauerer Betrachtung des Bildes, verschiedene Stimmungen des Künstlers wie etwa fröhlich, depressiv, lustvoll, müde, frustriert oder auch zornig erkannt werden können.

Jackson Pollock

Wie bereits erwähnt war Jackson Pollock ein amerikanischer Maler und Vertreter des abstrakten Expressionismus, der einen besonderen Malstil hatte. Seine Werke malte er meist auf riesigen Leinwänden die bis zu zwei Meter hoch sein konnten. Malen ist hier jedoch nicht das richtige Wort da Pollock die Farbe wahlweise mit einem Holzstock oder auch mit einer Rolle auf die Leinwand, die wie ein Teppich am Boden lag, spritzte. Diese Technik bezeichnet man als „Dripping“. Dabei war er ständig in Bewegung, da er auf seiner oft sehr großen Leinwand hin und her lief, wobei er auch Brücken verwendete, um sein Werk nicht zu beschädigen. Das Ergebnis dieser sehr zeitaufwendigen Art zu malen war ein immer wieder aufs neue einzigartiges Bild, dass sehr vielfältige Muster aufwies die die verschiedenen Stimmungen Pollocks während des Malens ausdrückten. Diese sehr dynamische Art zu malen wird als „Action Painting“ bezeichnet. Die Aktion des Bewegens, die auch das Thema des Bildes ist, wird oft mit „Kleinkindermalerei“ verglichen, da der Künstler wie in Trance, fasziniert von der eigenen Bewegung, seinem Gefühl folgt, ohne etwas konkretes zu malen. Pollocks Bilder haben im Original eine besondere Wirkung, da es für den Betrachter so scheint, als würden die Linien aus dem Bild kommen oder sich unter andere legen. Die Linien werden oft mit einer Mikroskopischen Darstellung von beispielsweise Nervenbahnen verglichen. Der Betrachter „fällt in das Bild hinein“ was als Scheinräumlichkeit bezeichnet wird. Allerdings kommt es nur zu diesem Effekt, wenn das Original betrachtet wird.
Der Zusammenhang von Jackson Pollock mit dem Thema Kunst und Körper ist leicht zu erkennen.
Seine Bilder sind letztendlich eine Darstellung seiner (Körper) Bewegungen oder auch eine zusammengefasste Vorgangsbeschreibung.




Regine von Chossy

Diese weniger bekannte Künstlerin ist zwar ebenfalls eine Vertreterin des abstrakten Expressionismus unterscheidet sich jedoch in vielen Punkten, vor allem mit ihrer Technik von Jackson Pollock. So benutzt sie ausschließlich Kreiden und malt auch nicht auf Leinwand sondern auf Papier, dass meist vor ihr an der Wand hängt. Was ihrer Werke aber von vielen Künstlern unterscheidet ist, dass sie zum malen beide Hände gleichzeitig verwendet und von oben nach unten arbeitet. Diese Technik hat zur Folge, dass ihr fertiges Bild nie symmetrisch ist. Sie ähnelt Pollock aber auch in gewisser Hinsicht, da ihre Bilder aus mehreren Schichten bestehen und sich ihre Bewegungen in ihren Bildern widerspiegeln. In ihren Bildern erkennt man auch wie sie durch ihr Malen mit zwei Händen in ihren Bewegungen eingeschränkt ist, was man auch an den vielen hell/dunkel Kontrasten sehen kann. Weitere Körperlichen Einschränkungen wie etwa Müdigkeit oder Länge der Arme die auch Auswirkungen auf die Dynamik des Bildes haben, sind ebenfalls bei genauem Hinsehen zu erkennen. Wie Pollock verfällt auch Chossy während dem malen in einen Trance Zustand in dem sie nur noch ihrem eigenen Körperrhythmus folgt und und alle negativen Einflüsse um sich herum verdrängt. Sie konzentriert sich also nur auf sich selbst und ihr Bild. ihre Art zu zeichnen wird auch als energetisches Zeichnen bezeichnet, was bedeutet, dass alles in einem Fluss und meist in den gleichen Farben (meist Blau) gezeichnet ist.

Die Grundidee der Beiden Künstler ist also sehr ähnlich, da ihre Werke sozusagen Porträts ihres eigenen Körpers bei der Arbeit sind. 

 http://www.muenchner-galerien.de/wp-content/uploads/ausstellung-1385486906-Westend_chossy_Vibrationsfeld_II_.jpg

Protokoll: J.M. 1KU1 2013/14




















Marina Abramović and Ulay



                                  
Marina Abramović: Geboren am  30. November 1946 in Belgrad ist eine in Jugoslawien geborene Performance-Künstlerin
Ulay: Geboren am 30. November 1943 in Solingen), ist ein wichtiger Vertreter der Performance Kunst in den 1970er Jahren in Deutschland

Gemeinsame Werke:

Abramovic und Ulay saßen Rücken an Rücken, an den Haaren aneinandergebunden, und verbrachten gemeinsam 16 Stunden, alleine und schweigend. Während der letzten Stunde waren Besucher zugelassen. Die Performance stellte hohe körperliche und psychische Anforderungen an die Künstler, die damit nach Harmonie zwischen Körper und Geist sowie dem Gleichgewicht der Geschlechter strebten.

,,Breathing in / Breathing out (https://www.youtube.com/watch?v=Ayu7E1FVldA)  
Bei der Performance haben Ulay und Abramovic ihre Münder aneinandergepresst und tauschten fast zwanzig Minuten  ihren Atem aus, die einzige Sauerstoffquelle, bis die Künstler kollabierten. Die Aktion war der symbolische Versuch, sich bis an den Punkt gegenseitiger Vernichtung  mit dem Leben des jeweils anderen zu verbinden.

Eine Performance, die die Grenzen des Körpers erreicht und zum Tode führen kann. Abramovic und Ulay stehen einander in einer spannungsvollen Situation gegenüber, sie umfasst mit der Hand die Mitte eines großen Bogens, er spannt den Bogen und hält den Pfeil, dessen Spitze auf Abramovics Herz gerichtet ist. Mikrofone an der Kleidung der Künstler zeigten deren beschleunigten Herzschlag und unregelmäßige Atmung. Nach vier Minuten ließen Abramovic und Ulay den Bogen fallen.

Diese Performance zeigt, Abramović und Ulay wie sie sich gegenüber standen, sich einander ansahen und einen langen Ton mit offenen Mündern von sich gaben. Im Verlauf der Performance, die 15 Minuten dauert, bewegten sie sich immer mehr zu einander , bis sie sich in die offenen Münder schrien. Am Anfang atmeten sie zu gleichen Zeit ein und erzeugten Klänge von etwa der gleichen Dauer. Später wechselten sie den Rhythmus indem abwechselnd einer einatmete und der andere den Ton hielt.

Linkliste von L.M. 1KU3 2013/14
 

Donnerstag, 26. Juni 2014

Lady Gaga und Marina Abramovic




Lady Gaga posiert für Abramovic, um Geld zu sammeln

Bild

Die AAA-Performance und andere skurrile Praktiken

Artikel über die Ursache für das Video mit Lady Gaga

Gaga in einem Interview über Marina Abramovic

Abramovic über Lady Gaga

Genau wie Abramovic hat Lady Gaga bekanntlicherweise einen Hang zum Bizarren. Daher arbeitete sie bei ihrer Produktion des Albums Artpop, das 2013 veröffentlicht wurde, mit der Künstlerin zusammen. Böse Zungen behaupten, dass dies aber jedoch eher für Werbezwecke und einem Sponsoraufruf für Marina Abramovic geschah.
Ein Video aus dem Album:
Lady Gaga auf den Youtube Awards, Outfit inspiriert von Marina Abramovic

Linkliste zusammen gestellt von A.S. 1KU3 2013/14


Performance

 Marina Abramovic und Ulay



In der letzten Stunde sahen wir uns einen Film über das Künstlerpaar Marina Abramovic und Ulay an. Darin waren verschiedene Performances zu sehen.

In der ersten Performance saßen die beiden Künstler ca. vier Stunden Rücken an Rücken. Das Besondere war, dass die beiden über ihr Haare miteinander verbunden waren. Somit konnten sie sich nicht bewegen ohne den Anderen Schmerzen zu bereiten. Ulay meinte, er habe sich bei dieser Performance wie ein Teil eines siamesischen Zwillings gefühlt. ("Relation in Time")

Bei einer anderen Performance gab sich das Künstlerpaar abwechselnd gegenseitig „Schellen“. Zu Beginn hörte man nur das Klatschen der Schläge, das sehr rhythmisch war. Beide schlugen stark zu und taten sich auch sehr weh dabei. Doch somit kamen sie sich nur noch näher. ("Light/Dark")

In der dritten Performance standen sich Marina und Ulay gegenüber – in der Mitte ein Pfeil. Ulay hielt dein Pfeil auf der Sehne und Marina hielt den vorderen Teil des Bogens und lehnte sich zurück. Somit war der Bogen gespannt und der Pfeil auf Marinas Herz gerichtet. Bei dieser Performance zeigten beide Vertrauen und bewiesen außerdem Verantwortung. ("Rest Energy")

Bei einer weiterern Performance atmeten die Beiden mit aufeinander gepressten Münder. Dabei waren ihre Nasen verschlossen und sie waren gezwungen sich den Sauerstoff zu teilen. Doch irgendwann ging der Sauerstoff aus. Die Performance sollte zeigen, wie wichtig der Sauerstoff in unserem Leben ist. ("Breathing in - Breathing out")

Bei einer Performance ist es sehr wichtig, wie sie heißt. Denn auch der Name ist ein wichtiger Teil. So auch bei der Performance „Relation in Space“ (= Beziehung im Raum) bei der die Künstler nackt aufeinander zu gerannt sind und dann mit ihren Körpern aufeinander prallten. Dies sollte sowohl an das Zusammentreffen zweier Planeten im Weltraum erinnern, als auch das erste Treffen von Marina und Ulay an ihren Geburtstagen darstellen.

Aber nicht nur der Name spielt eine große Rolle in einer Performance, sondern auch das Publikum. So bildeten Marina und Ulay in einer Performance einen Eingang mit ihren nackten Körpern und die Menschen mussten sich daran vorbei drängen. Dabei spielte das Künstlerpaar mit der Minimaldistanz und die verschiedenen Reaktionen der Besucher auf die Nacktheit. Das Publikum hatte immer eine wichtige Rolle, war teilweise in die Performances eingebunden und wurden auch nicht durch eine Absperrung von den Künstlern getrennt. ("Imponderabilia")

Doch im Laufe der Zeit veränderten sich die Performances. Sie wurden ruhiger und hatten weniger mit Schmerzen zu tun. So entstand die Performance „Nightsea Crossing“ in der das Künstlerpaar in verschiedenen Museen sich sieben Stunden an einem Tisch gegenüber saßen. Dabei tranken, redeten und aßen sie nichts. Danach gingen sie in ihr Hotel und tranken dort nur Wasser und redeten auch nichts. Bei dieser Performance saßen sie jeden Tag beieinander und hatten doch nichts miteinander zu tun. So wurden sie sich immer fremder.

Ihre letzte gemeinsame Performance war „The Lovers“, in der Marina von der einen Seite von der chinesischen Mauer und Ulay von der anderen Seite los liefen und sich dann nach drei Monaten in der Mitte zu trafen. Eigentlich wollte sie nach ihrer Begegnung nach 90 Tagen eine traditionelle Hochzeit feiern, stattdessen stellten sie fest, dass ihre gemeinsame Arbeit und Beziehung sich zu sehr auseinander entwickelt hatte. Somit trennten sie sich nach dieser Performance.

Ein gemeinsames Element aller Performances waren zu Beginn die Schmerzen , die sie sich zufügten. Sie waren als Paar ein Muster für alle, denn man sollte aufrichtig sein und seiner Gefühle bewusst sein. Doch in einer Beziehung steht man sich immer gegenseitig im Weg und übt Einfluss aufeinander aus.

In der Performance „The artist is present“ von Marina Abramovic kommt es nach Jahren zur stillen Versöhnung der beiden.

Wolfgang Flatz


Ein weiterer Künstler, der Performances ausübt ist Wolfgang Flatz. Seine Performances und Objekte haben das Thema "Gewalt" zum Inhalt.
Bei einer Ausstellung rennt er nackt mit dem Kopf gegen eine Metallwand und fügt sich so eine blutende Platzwunde am Kopf zu. Dabei schreit er immer wieder „schuldig“ und „unschuldig“. Er möchte damit auf die NS-Zeiten anspielen, wo viele Leute bei Ungerechtigkeiten einfach weg geschaut haben.


Timm Ulrichs


Zum Schluss haben wir uns noch über den Künstler Timm Ulrichs unterhalten. Dieser hat in seiner Performance in einem in der Mitte auseinander gesägten Findlingsstein eine Negativform (Mulde) seines Körpers heraus arbeiten lassen, in die er sich 10 Stunden nackt hinein legte und den Stein dann wieder schloss. 
Die Nacktheit sollte den Menschen an sich darstellen, ohne bestimmte Identität oder Statussymbole. Er litt bei dieser Performance sowohl körperliche Schmerzen, durch die Kälte des Steins auf der nackten Haut und die Unbeweglichkeit, die Enge,  als auch psychische Nöte, wie Platzangst, Entzug von Sinnesreizen und auch Todesängste. Timm Ulrichs lag in der Embrionalstellung in dem Stein, was andererseits Geborgenheit und den Schutz zum Ausdruck bringen sollte. Der geschlossene Stein kann sowohl als Gefängnis als auch als Schutzhülle gesehen werden. Das Ende der Performance, die Öffnung des Steins symbolisiert eine zweite Geburt oder auch eine Auferstehung.
Der Stein wird nach der Performance zum Kunst-Objekt. Der Betrachter kann versuchen, sich selbst in die Vertiefung des Steines zu legen und sich so in die Situation des Künstlers während der Performance hinein zu versetzen.

Protokoll A.R. 1KU3 2013/14