Weitere Analyse des Bildes „Der Tod des Marat“ von
Jacques-Louis David:
Geometrische Formen:
- Holzkasten als Rechteck
- gesamte Komposition --> Aufteilung des Bildes in 2 Rechtecke ( Hintergrund &
Badewanne)
Räumlichkeit:
- Horizont auf Nasenhöhe --> Betrachter sieht sich auf Augenhöhe mit dem Opfer
- das Bild muss relativ weit
unten am Boden hängen
- Badewanne ist an beiden
Seiten des Bildes abgeschnitten --> Situation rückt noch weiter nach vorn, da das Blickfeld
des Betrachters auch begrenzt ist
- Badewanne befindet sich am
unteren Bildrand --> Betrachter sieht kaum Boden in dem Bild -->Betrachter hat das Gefühl, dass er unmittelbar vor dem
Opfer steht
Der Betrachter muss sich klein machen und wird förmlich
in die Knie gezwungen
Absicht: man soll nicht herabsehen, der
Betrachter soll sich nicht überlegen fühlen
Der Maler möchte ein Denkmal schaffen
Gegenstände im Raum:
- Fluchtpunktperspektive --> Gegenstände wirken 3 dimensional, realistisch
-Hintergrund: keine Gewissheit
über die Wand, da man über das Material und allgemein keine Information hat --> Hintergrund stellt eine unbestimmte Dunkelheit dar
Der Hintergrund bildet einen rätselhaften Kontrast zum
unteren Teil des Bildes
Plastizität:
- Plastizität wird durch Licht-
und Schattenverhältnis vermittelt (Dinge werden greifbar)
- Licht scheint von oben links, --> Betrachter wird durch Lichtführung von Kopf über Arm zum
Brief geführt
- Licht als Assoziation der
Religion, durch Belichtung des Kopfes (Heiligenschein)
- gesamtes Gemälde
wirkt durchmodelliert, greifbar, mit Ausnahme des Hintergrundes --> besonders realitätsgetreu ist der Körper gezeichnet
Realistische Darstellung ist wichtig um ein Gefühl der Wahrheitstreue zu erzeugen;
möchte ein dokumentarisch genaues Abbild der Realität erschaffen.
Farbigkeit:
- überwiegend Brauntöne; weiße
Gegenstände wirken eher beige --> hell-dunkel-Kontrast
- 2 Buntfarben: rot --> Blut; grün --> Farbe der Jakobiner auf der Decke (Symbolfarbe)
- Rot & Grün
sind Komplementärfarben und stellen einen Kontrast im Gemälde her
Vorbild von David:
- Pietà, Statue von Michelangelo,
stellt Maria mit ihrem toten Sohn, Jesus, im Schoß, dar
- Gemeinsamkeiten: toter Mann,
Wunde, ähnliche Liegehaltung, herabhängender Arm, Körperbau,
Gesichtsdarstellung, gewaltsamer Tod
Querverbindungen werden vom Betrachter gezogen:
- Jesus stirbt für seinen Glauben --> Märtyrertod
- Marat stirbt für seine Überzeugung (Revolution) --> Märtyrertod
Andere Darstellungen des Mordes:
- im Zentrum steht die Mörderin
- die Situation wird meist dramatisiert
dargestellt
Protokoll: M.S. 2KU2 2013
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