Redet
man von Kunst, denkt man meistens an etwas dass nur zum Anschauen und
auf gar keinen fall zum Anfassen gedacht ist. Doch es gibt auch Künstler,
die den Betrachter direkt mit ins Werk einbeziehen. Der Mensch muss
sich mit dem Werk beschäftigen, eine vollständige Betrachtung ist meistens
nur durch die Bewegung um das Werk herum möglich.
Schon in der Renaissance, während der Epoche des
Manierismus, wurde mit der Plastik "Raub der Sabinerinnen" mit der Mehransichtigkeit der Plastik gearbeitet. Bei der Figura Serpentina (verschlungene Figur)
gab es keine Frontalansicht und der Betrachter musste sich bewegen um
alles erkennen zu können. Es etablierte sich auch ein neuer Trend: Schöne
Kunst zu manchmal hässlichen Themen, wie "Der Raub der Sabinerinnen" von Giambologna (1579).
Auch bei Alberto Giacomettis "Schreitenden"
gibt es mehrere Schauseiten, und je nach Blickwinkel überschneiden sich
die Figuren und es ergibt sich die Illusion einer Bewegung.
Allerdings
gibt es auch Künstler wie Carl André, die Kunstwerke erschaffen, bei
denen der Betrachter aufgefordert wird, wirklich über die Installation zu
laufen. Seine Installation "144 Steel Plates" beschreibt genau seinen
Aufbau, ein leerer Raum mit dunklen Stahlplatten in der Mitte. Durch das
darüber laufen fühlt man sich einerseits, als würde man einen Tabubruch begehen, andererseits fühlt man sich nun als Teil des Kunstwerks.
Manche Künstler, wie Do-ho Suh, wollen die Menschen durch Mitmachen zum Nachdenken
anregen, denn in seinem Kunstwerk "Floor" steckt auch eine politische
Komponente. Der Glassockel der von winzigen Menschenfiguren getragen wird, von denen man zunächst nur die kleinen, wie Blüten aussehenden Handflächen wahrnimmt, könnte man als eine Metapher für
unsere Gesellschaft sehen, in der die Priviligierten stark auf Kosten der Massen leben und in der
persönliche Freiheiten aufgegeben werden müssen um eine starke
Gesellschaft erhalten zu können.
Eine weitere Kunstart welche von der Beteiligung des Publikum lebt, ist die Installation "Body Check" des österreichischern Performancekünstlers Wolfgang Flatz. Er verhängte den Durchgang einer Galerie mit einigen Reihen von Boxsäcken so eng, dass die Besucher die Säcke zur Seite schieben mussten um in den nächsten Raum zu kommen. Das Gewicht der Boxsäcke und der Druck durch andere Personen, die ebenfalls den Durchgang durchquerten, übte eine unerwartete Gewalt auf die Besucher aus. Es entstand ein Gefühl der Verunsicherung, man stellt sich die Frage "Wie reagiere ich auf diese Gewalt? Wer steckt dahinter? Widerfährt sie mir absichtlich oder ist sie Zufall? Löst meine Bewegung ebenfalls Gewalt aus? Bin ich Opfer oder Täter?"
Eine weitere Kunstart welche von der Beteiligung des Publikum lebt, ist die Installation "Body Check" des österreichischern Performancekünstlers Wolfgang Flatz. Er verhängte den Durchgang einer Galerie mit einigen Reihen von Boxsäcken so eng, dass die Besucher die Säcke zur Seite schieben mussten um in den nächsten Raum zu kommen. Das Gewicht der Boxsäcke und der Druck durch andere Personen, die ebenfalls den Durchgang durchquerten, übte eine unerwartete Gewalt auf die Besucher aus. Es entstand ein Gefühl der Verunsicherung, man stellt sich die Frage "Wie reagiere ich auf diese Gewalt? Wer steckt dahinter? Widerfährt sie mir absichtlich oder ist sie Zufall? Löst meine Bewegung ebenfalls Gewalt aus? Bin ich Opfer oder Täter?"
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