Montag, 6. Januar 2014

Magritte

Am Anfang der Stunde betrachtete die Klasse das Gemälde von Rene Magritte „Diepersönlichen Werte“. Es wurden zuerst die verschiedenen Gegenstände kurz benannt, die in diesem Werk zu erkennen sind. 

Das Bild zeigte ein Raum mit einer Wolken Muster Wandtapete. In diesem Raum sind Bett und Schrank an der hinteren Wand des Raumes aufgestellt, dadurch bleibt die Mitte des Raumes frei. Diese Anordnung erinnert an eine Bühne, da man die Rückwand deutlich erkennen kann und die Möbel am Rand sind. 

Das „ungewöhnliche“ an diesem Bild sind wohl die überdimensional großen Gegenstände. Bei diesen handelt es sich um einen Kamm, einen Rasierpinsel, eine Seife, Zündholz und ein Weinglas. All diese Gegenstände sind Gegenstände, die wir in dem barocken Vanitassgemälde "Steckbrett"  von Samuel van Hoogstraten in ähnlicher Form zusammengestellt gesehen haben. 
Der Kamm, Rasierpinsel und die Seife sind Gegenstände für die Hygiene. 
Das Zündholz und das Weinglas sind Gegenstände, die mit dem Vanitas (=Vergänglichkeit) Gedanken zusammenhängen. Das Zündholz hat nur eine bestimmte „Zeit“ in der es brennt, danach erlischt es. Das zeigt die Vergänglichkeit dieses Gegenstandes. Das Weinglas ist zum einen zerbrechlich und zum anderen ist es eine Hohlform. Eine Hohlform war in der Barockzeit meist ein Vanitas Gedanke.

Als Zusatzwissen wurde uns die Bedeutungsgröße erklärt, das z.B. ein Kleinkind alles, was wichtiger ist, größer malt als die anderen Gegenstände. So kann man bei den meisten Kinderzeichnungen erkennen, dass die Mutter als größtes gemalt wurde und die Familie größer gezeichnet wird als das Haus. Mit diesem Wissen konnten wir uns auch die überdimensionale Größe der Gegenstände in dem Raum erklären. Vielleicht wollte der Künstler die Wichtigkeit der Dinge zeigen, indem er diese größer malte und das Bild somit unrealistisch wurde. Es könnte sich aber auch nur um ein Puppenhaus handeln, in das die echten Dinge hineingelegt wurden. 

Dabei fiel ein wichtiger Begriff, der SURREALISMUS, was so viel heißt wie, es geht über die sichtbare Realität hinaus. Realistisch wäre, wenn es ein Aspekt der Realität widergibt, wie z.B. ein Arbeiter und eine Prinzessin. Der Arbeiter ist ddeshalb ein viel realistischeres Bildthema als die Prinzessin, weil es in der heutigen Zeit realistischer ist, ein Arbeiter zu sehen als eine Prinzessin. Auch wenn der Arbeiter nicht so „real“ gezeichnet wurde wie die Prinzessin, bleibt er das "realistischere Bildobjekt".

Danach hat die Klasse das Bild von dem gleichen Künstler mit dem Namen „Der Verrat der Bilder“ angeschaut. Hier war eine Pfeife abgebildet und darunter stand auf Französisch „Ceci n’est pas une pipe“ was so viel bedeutet wie „Dies ist keine Pfeife“. Das Bild sorgte zunächst für Verwirrung. Wenn man es genauer betrachtet, merkt man dass dieser Satz Sinn ergibt, da die Pfeife ja wirklich nicht real ist, sondern eine Abbildung. 
Der einfarbige, unbestimmte Hintergrund macht den Anschein, dass die Pfeife schwebt. Zum anderen sind die Materialien der Pfeife nicht genau identifizierbar. Es wird nicht deutlich, dass der Pfeifenkopf aus Holz besteht und der hintere Teil aus Plastik. Es wurden nur andere Farben verwendet. Der Betrachter hat somit ein Misstrauen zwischen der erwarteten Realität und dem Gemalten. Dies wollte der Künstler, Rene Magritte erreichen. Er zeigt durch seine Werke, dass es verschiedene Auffassung von der Realität gibt. Die Realität des Bildes muss nicht mit der Realität der wirklichen Welt übereinstimmen.

Protokoll S.K. 1KU3 2013

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