Am Anfang der Stunde
betrachtete die Klasse das Gemälde von Rene Magritte „Diepersönlichen Werte“. Es wurden zuerst die
verschiedenen Gegenstände kurz benannt, die in diesem Werk zu
erkennen sind.
Das Bild zeigte ein Raum mit einer Wolken Muster
Wandtapete. In diesem Raum sind Bett und Schrank an der hinteren Wand des Raumes aufgestellt, dadurch bleibt die Mitte des Raumes
frei. Diese Anordnung erinnert an eine Bühne, da man die Rückwand
deutlich erkennen kann und die Möbel am Rand sind.
Das
„ungewöhnliche“ an diesem Bild sind wohl die überdimensional
großen Gegenstände. Bei diesen handelt es sich um einen Kamm, einen
Rasierpinsel, eine Seife, Zündholz und ein Weinglas. All diese
Gegenstände sind Gegenstände, die wir in dem barocken Vanitassgemälde "Steckbrett" von Samuel van Hoogstraten in ähnlicher Form zusammengestellt gesehen haben.
Der Kamm,
Rasierpinsel und die Seife sind Gegenstände für die Hygiene.
Das
Zündholz und das Weinglas sind Gegenstände, die mit dem Vanitas
(=Vergänglichkeit) Gedanken zusammenhängen. Das Zündholz hat nur eine bestimmte
„Zeit“ in der es brennt, danach erlischt es. Das zeigt die
Vergänglichkeit dieses Gegenstandes. Das Weinglas ist zum einen
zerbrechlich und zum anderen ist es eine Hohlform. Eine Hohlform war
in der Barockzeit meist ein Vanitas Gedanke.
Als Zusatzwissen wurde
uns die Bedeutungsgröße erklärt, das z.B. ein Kleinkind alles, was wichtiger ist, größer
malt als die anderen Gegenstände. So kann man bei den meisten
Kinderzeichnungen erkennen, dass die Mutter als größtes gemalt
wurde und die Familie größer gezeichnet wird als das Haus. Mit
diesem Wissen konnten wir uns auch die überdimensionale Größe der
Gegenstände in dem Raum erklären. Vielleicht wollte der Künstler die
Wichtigkeit der Dinge zeigen, indem er diese größer malte und das Bild
somit unrealistisch wurde. Es könnte sich aber auch nur um ein Puppenhaus handeln, in das die echten
Dinge hineingelegt wurden.
Dabei fiel ein wichtiger Begriff, der
SURREALISMUS, was so viel heißt wie, es geht über die sichtbare
Realität hinaus. Realistisch wäre, wenn es ein Aspekt der Realität
widergibt, wie z.B. ein Arbeiter und eine Prinzessin. Der Arbeiter
ist ddeshalb ein viel realistischeres Bildthema als die Prinzessin, weil es in der heutigen
Zeit realistischer ist, ein Arbeiter zu sehen als eine Prinzessin.
Auch wenn der Arbeiter nicht so „real“ gezeichnet wurde wie die
Prinzessin, bleibt er das "realistischere Bildobjekt".
Danach hat die Klasse das
Bild von dem gleichen Künstler mit dem Namen „Der Verrat der
Bilder“ angeschaut. Hier war eine Pfeife abgebildet und darunter
stand auf Französisch „Ceci n’est pas une pipe“ was so viel
bedeutet wie „Dies ist keine Pfeife“. Das Bild sorgte zunächst für Verwirrung. Wenn man es genauer betrachtet, merkt man dass dieser Satz Sinn ergibt, da die Pfeife ja wirklich nicht real ist, sondern eine Abbildung.
Der einfarbige, unbestimmte Hintergrund macht den Anschein, dass die Pfeife schwebt. Zum anderen sind die Materialien der
Pfeife nicht genau identifizierbar. Es wird nicht deutlich, dass der
Pfeifenkopf aus Holz besteht und der hintere Teil aus Plastik. Es
wurden nur andere Farben verwendet. Der Betrachter hat somit ein
Misstrauen zwischen der erwarteten Realität und dem Gemalten. Dies
wollte der Künstler, Rene Magritte erreichen. Er zeigt durch seine
Werke, dass es verschiedene Auffassung von der Realität gibt. Die Realität des Bildes muss nicht mit der Realität der wirklichen Welt übereinstimmen.
Protokoll S.K. 1KU3 2013
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