Donnerstag, 12. November 2015

Die Persönlichen Werte

 
 
 

 
 
Rene Magritte (1898-1967) war ein belgischer Maler, er ist als ein sehr beliebter Maler bekannt, jedoch war er bei anderen Malern sehr umstritten, da seine Werke eher von seinen Ideen lebten anstatt von der Eleganz der Malerei.
 
Das Bild „les valeurs personelles“ (persönliche Werte) stellt einen Raum als Basis des Bildes dar. 
 
Die Perspektive des Bildes ist die Zentralperspektive, der Fluchtpunkt ist in der Mitte des Bildes.


Der Raum ist wie eine Theaterbühne oder Guckkasten aufgebaut, die rückwärtige Wand ist parallel zur Bildfläche, die beiden verkürzten seitlichen Wände schließen das Bild ab (die oberen beiden Fluchtlinien gehen in die oberen beiden Ecken des Bildes).
Der Horizont ist in der Mitte des Bildes zu erkennen, Horizontlinie befindet sich bei dem Glas des Bildes.
 
Insgesamt hinterlässt der Raum einen eher abgenutzten und alten Eindruck, da die Decke gesprungen ist und die Ecken sehr schmuddelig sind. Dieser Eindruck soll an die Herkunft des Malers erinnern, da er aus einer ärmeren Bergbaugegend stammt. Der Einrichtungsstil erinnert an eine Arbeiterwohnung.
 
Es ist unklar, woraus die Zimmerwände bestehen. Auf der Wand bzw. Tapete wird ein Wolkenhimmel  dargestellt, was dazu führt, dass man ebenso einen Außenraum wahrnehmen kann, den man durch Glaswände hindurch sieht.
Die Wolken passen sich nicht der Wandform an, da keine perspektivische Verkürzung vorhanden ist, man kann aber deutlich die verstaubten Ecken der Wand erkennen.
Es gibt keine Möglichkeit, die Beschaffenheit der Wand endgültig zu klären, ihre Natur bleibt ambivalent (zweideutig).
 
In der Mitte des Bildes ist ein stark vergrößertes blaues Weinglas zu erkennen.
Des Weiteren ist ein Bett in der linken Hälfte des Bildes zu erkennen, auf dem ein vergrößerter Kamm steht.
In der rechten hinteren Ecke des Bildes ist ein Schrank mit einem Spiegel zu sehen, jedoch ist der Spiegel einerseits sichtdurchlässig, auf der anderen Seite reflekiert er die vor dem Schrank liegenden Gegenstände, auch hier ist nicht eindeutig zu erkennen, ob die Schranktür tatsächlich ein Spiegel ist, oder ein Durchgang in ein Nachbarzimmer.
Das Bett und der Schrank scheinen aus dem selben Material zu sein (ockerfarbenes Holz).
Auf dem Schrank liegt ein riesiger Rasierpinsel.
Außerdem ist eine vergrößerte Seife als auch ein vergrößertes Streichholz zu sehen.
Hinter dem Schrank befindet sich ein Fenster, was die Beleuchtung beeinflusst. Da sich das Fenster auf der rechten Seite befindet wird die Beleuchtung des Zimmers links heller dargestellt.

Die Größenunterschiede des Bildes sind möglicherweise durch ihre Bedeutung für den Maler zu erklären. (Bedeutungsgröße)
Rene Magritte war ein Surrealist (innere Vorgänge sind bedeutend, was er fühlt und empfindet, wichtiger als Realität)
Jedoch werden im Bild die Dinge so realistisch dargestellt, als ob sie wahr wären.
Dieser Gegensatz führt zu einem Widerspruch. Die Gegenstände des Bildes sind in ihrer Größe  aufeinander bezogen. 

In dem Bild wird das Vanitas Stillleben in der Moderne dargestellt. Auf diese Erkenntnis lässt die Interpretation der Gegenstände schließen (vgl. Trompe l´oeil Stilleben von Hoogstraten). Der Kamm, der Pinsel und die Seife stehen für die Reinheit und das Streichholz für die Vergänglichkeit, auch der Spiegel ist ein typisches Vanitasmotiv. Das Bild könnte eine Art Selbstporträt sein, das auf Magrittes Herkunft (Zimmer), seine Vorlieben (Gegenstände) und seinen Glauben an die Freiheit der Fantasie (Wolkenhimmel) anspielt.


 

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