Das
Gemälde zeigt ein Steckbrett, auf dem verschiedene kleine
Alltagsgegenstände aufbewahrt werden. Doch bei diesem Gemälde geht
es nicht nur um das, was gemalt wurde, sondern viel mehr, wie der
Name „Trompe-lóeil“ auch schon sagt, darum wie es gemalt wurde.
„Trompe“ lässt sich als „täuschen“ übersetzen und „lóeil“
als „Auge“. Es handelt sich also um ein Bild, das das Auge
täuscht. Auf den ersten Blick wirkt es auch gar nicht wie gemalt,
sondern täuschend echt. Die sich im Hintergrund des Bildes
befindende Holzplatte ist nicht sofort als Gemälde erkennbar und
auch das Steckbrett an sich unterstützt die optische Illusion des
Bildes, da kein Raum abgebildet wird, sondern eine Fläche mit
flachen Gegenständen. Allgemein ist schwer zu sagen, was gemalt ist
und was nicht, da aber bekannt ist, das es sich hierbei um ein
Ölgemälde auf einer Leinwand handelt, ist der so echt wirkende
Holzhintergrund also doch nur eine illusionistische Holzmaserung. Der
Effekt hierbei hängt natürlich stark vom Licht im Raum und vom Standpunkt des Betrachters ab.
Den
Illusionismus an sich, gibt es schon seit Anbeginn der Ölmalerei.
Während im Mittelalter Perspektive und realistische Realität
relativ unwichtig waren und der Betrachter viel mehr seine eigene
Phantasie einbringen sollte, wurde mit der Malerei das Streben, die
Realität so genau wie möglich darzustellen, immer größer.
Besonders reizte der Illusionismus Künstler in der Spätrenaissance.
Auch in Barockkirchen lässt sich anhand von gemalten Decken und
verzierten Säulen, bei denen man versuchte, sie malerisch weiter
zuführen, erkennen, dass Künstler von der Idee des Illusionismus
fasziniert waren.
Wie
bereits erwähnt, ist auf dem Gemälde ein Steckbrett zu sehen. Die
Fläche an sich besteht aus einem Holzbrett und schwarzem Stoff,
darüber sind horizontal zwei parallele Lederriemen gespannt um die
Gebilde zu halten. An das Steckbrett sind größtenteils
Alltagsgegenstände gehängt, wie zum Beispiel Hygieneartikel (Seife,
Kamm und Rasierpinsel) und Schreibwaren (Bücher und Hefte, Feder und
Brille).
Von
diesen Gegenständen lebt Samuel van Hoogstratens Gemälde, denn sie
sind es, die ein Vanitas-Stillleben ausmachen . In diesem Stillleben
verstecken sich sogar neben dem Wachs, dem Messer und den Büchern
als klassische Zeichen der Vergänglichkeit, welche auf vielen
Gemälden dieser Art zu finden sind, noch weitere Symbole, die sich
auf eine andere Bedeutung bzw. Form des Vanitasgedankens beziehen.
Denn Vanitas kann nicht nur als „Vergänglichkeit“ verstanden
werden, sondern besitzt „Eitelkeit“ als weitere
Übersetzungsmöglichkeit. Solche besonderen Elemente wären zum
Beispiel, der Läusekamm, die Seife und der Rasierpinsel. Als
Hilfsmittel zur Körperpflege symbolisieren sie Reinlichkeit. Es wird
also auf Äußeres Wert gelegt und geachtet - ein Zeichen von
Eitelkeit. Dies galt damals sogar als eine der sieben Todsünden und
war verpönt.
Allerdings könnten hier die Hygiene-Artikel auch als Hinweis auf das Streben nach "innerer Reinheit" interpretiert werden.
Bei
genauerem Hinsehen ist auf den Büchern und Heften der Name des
Malers zu erkennen, was zunächst einmal nicht auffällig ist, da
Samuel van Hoogstraten auch Schriftsteller war. Allerdings könnte
man in diesem Fall auch von einem Selbstportrait sprechen, nur ohne
Abbild, jedoch stellvertretend mit Dingen, die ihm wichtig sind.
Samuel van Hoogstraten war sein Dasein als Schriftsteller sogar
wichtiger als das als Künstler. Auch wenn zu seiner Zeit die
Qualität des Bildes am Illusionismus gemessen wurde, war für ihn
Illusionsmalerei eigentlich nur ein Handwerk. Er schätzte das
Schreiben mehr, da er dort etwas frei erfinden konnte, wie z.B.
Phantasiewelten. Später hat er es sogar abgelehnt, so weiter zu
malen.
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