Donnerstag, 26. Juni 2014

Körper in der Malerei und der Objektkunst


Arnulf Rainer: Verlogen

Blick/Grimasse/Geste: „Betretene Geste“, „Hat nichts zu verbergen“
Art: Übermalen
Aufschrift: „Verlogen“
  • Hatte vermutlich beim Aufnehmen des Bildes nicht die Absicht verlogen zu denken → Rainer reagiert auf seine Bilder im Nachhinein (Benutzt abstrakte Mittel um seine Gefühle zu beschreiben/ zu verstärken → Kombination mit dem abstrakten Expressionismus)
  • Übermalungen können Verstärkungen sein (Was ihn an seinen Bilden besonders gefesselt bzw. beeindruckt hat) oder Aggression → Bildverstümmelung/ Zerstörung

Betrachtung anderer Bilder von Arnulf Rainer: Er selbst mit Farben über dem Gesicht bemalt (Maske, Verhüllung), schwarz-rot-gold (unangenehm nationalistische Farben)

Jackson Pollock
Art: Action Painting = Farben werden aufgespritzt (Malerei entsteht durch Aktion → Maler muss
etwas tun; Der ganze Körper ist gefordert)
  • J. P. hat den Körper ähnlich wie Arnulf Reiner in die Kunst mit eingebracht (jedoch extremer; größere Bilder 3,5m x 2m)
  • Farbspuren sind Bewegungsspuren
    der Körper selbst wird nicht abgebildet 
    Aussage: "Ich will meine Gefühle ausdrücken, nicht illustrieren"
Entstehung/ Beschreibung:
  • Bilder liegen am Boden (Leinwand)
  • Dicke Pinsel und Farbeimer helfen ihm die Bilder zu bemalen/ bespritzen
  • J. P. benutzt auch Brücken Konstruktionen um nicht auf die Bilder steigen zu müssen
  • Trägt die tropfenden Pinsel und die Eimer (mit Loch im Boden) über die Leinwand hinweg → Bild entsteht aus Bewegung heraus (→ Action Painting); Bewegungen werden festgehalten
  • Bilder entstehen über einen langen Zeitraum
  • Farbspuren und Spritzer liegen dicht zusammen (Kompression der Farbe; Tiefenräumlichkeit: Vorder- und Hintergrund entstehen durch die Überlagerung sehr vieler Farbspritzer über einen langen Zeitraum; Sehr viele Ebenen übereinander → eng verwobenes Liniengewebe
    Eindruck: Querschnitt durch ein Gewebe (als Fotografie) aus der Biologie/ Wissenschaft)
    Bilder von J. P. sind Dokumentationen aus der Bewegung des Künstlers

Regine von Chossy
Art: Energetische Zeichnungen
Entstehung/ Beschreibung:
  • R. v. C. Stellt sich vor eine Leinwand (Leinwand so groß wie der Bewegungsradius ihrer ausgestreckten Arme)
  • Hat in jeder Hand eine Kreide (Farben: meist Weiß, Grau und Schwarz)
  • Durch die immer gleichen Armbewegungen entsteht über einen längeren Zeitraum (3-4 Stunden) ein Geflecht/ Gewebe → stellt die Bewegungen der Arme dar
  • Arme erschlaffen nach einiger Zeit → Schmerz, Widerstand → Bewegungen der Arme verändern sich, werden unkontrolliert (Meditativer Zustand des Geistes = Trance → der Verstand wird ausgeschaltet
  • Es entsteht eine Räumlichkeit (→ Energetische Zeichnungen)
  • Nicht nur Gefühle bzw. nicht nur eine Reise über die Leinwand sondern eine nicht mehr hinterfragen was man eigentlich tut (Scheinbewegung + Scheinräumlichkeit)

Carl André
Art: Minimalismus = arbeitet mit einfachen Mitteln
Kunstwerk: 144 Stahlplatten
Entstehung/ Beschreibung:
  • Industriell gefertigte Platten → Fertigt es nicht selbst an
  • Konzept = 144 Stahlplatten in einem Raum zu arrangieren (Teppich Form → Dekorative oder Wärmende Funktion ?)
  • Teppich nimmt viel Raum ein (→ Darauf treten oder nicht ?; Er spielt mit unserer Konditionierung)
  • Wurde in München  in einem Türdurchgang ausgelegt → Man hatte große Schwierigkeiten nicht darauf zu treten
  • Gefühle beim Betreten des Bodenkunstwerks: Vorsichtiges Austesten; Fläche als eine Art Laufsteg → Man hat das Gefühl besonders zu sein; Das Kunstwerk grenzt einen nicht aus → man ist mit seinem Körper ein Teil des Kunstwerkes

    Protokoll: Y.P.  1KU3 2013/14

     


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