In den letzten beiden
Kunst-Stunden beschäftigten wir uns mit dem Bild: Kelchvase mit zwei
Pflaumen, daneben zwei Walnüsse, gezeichnet von Giovanna Garzoni.
Das Bild ist im
Jahre 1667/69 entstanden und wird zu den Vanitas-Stillleben (
lateinisch und bedeutet Eitelkeit, welche in dieser Zeit mit der
Vergänglichkeit und der Wertlosigkeit gleichzusetzen war) gezählt.
Auf dem ersten Blick
kann man eine Standfläche sehen, auf der sich mehrere Gegenstände
befinden. Man kann eine silberne Kelchvase mit zwei Pflaumen und zwei
Eiern erkennen, daneben liegen zwei Walnüsse. Die Kelchvase ist auf
einer bräunlichen Standfläche positioniert, die Walnüsse
ebenfalls. Was genau diese darstellen soll, lässt sich nicht
erkennen, vermutlich stellt es aber einen Tisch oder die Oberfläche
eines Schrankes dar. Der Hintergrund zeichnet sich in der
Komplementärfarbe Blau ab, sodass er ziemlich ruhig und still wirkt.
Der Grund ist also einheitlich, gedeckt und bietet keine Abwechslung,
sodass er die Kelchvase und die Walnüsse herausstechen lässt. Man
verzichtet also auf einen Mittelgrund und beschränkt sich auf
ziemlich wenig Farben.
Die Kelchvase
befindet sich in der linken Hälfte, wodurch ein seltsames Ungleichgewicht
entsteht. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die Künstlerin
gezielt immer Pärchen und rundovale Formen eingesetzt hat,
beispielsweise zwei Walnüsse oder zwei Eier, dies kann symbolisch
das Vanitas-Stillleben unterstützen.
Des weiteren fällt
auf, dass in dem Bild drei waagrechte Balken existieren, diese
unterstreichen die Gleichmäßigkeit, die Statik (Bewegungslosigkeit).
Typisch für den
Vanitas-Gedanken sind die Hohlformen, die in diesem Bild vorkommen.
Sowohl die Eier als auch die Walnüsse bilden eine solche. Besonders
bei den Eiern wird die Zerbrechlichkeit aber auch die Möglichkeit
zur Entstehung von Leben thematisiert.
Die Kelchvase, die
wieder eine Hohlform ist, soll die Vergänglichkeit des Reichtums
zeigen. Ebenso spiegelt sich in dieser der Hintergrund.
Insgesamt ist das
Gemälde typisch für das Vanitas-Stilleben des 17. Jahrhunders, da nicht nur immer
wieder die Vergänglichkeit sondern auch die stille Kontemplation der einfachen Dinge verdeutlicht wird.
Protokoll: C.W. 1KU1 2013
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