Der Expressionismus ist ein Stil, der in Deutschland in den
frühen Zehner bis Zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts entstand. Er wurde von einer Gruppe von Malern und Architekten vertreten, die ihre Gefühle in einer spontanen Malerei, frei von den Regeln der akademischen Kunst, ausdrücken wollten.
Die damals vorherrschende akademische Kunst empfanden die Expressionisten als veraltet und zu elitär (vor allem an das Bildungsbürgertum gerichtet).
Mit
ihrem eigenen Kunst wollten sie die Unzufriedenheit der
Bevölkerung in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg verdeutlichen. Vor allem
durch schrille, bunte und verrückte Kombinationen von Farben protestierten die
Expressionisten gegen die damalige Gesellschaft und ihre Kunst.
Ein bekanntes Werk ist das Bild „Die blauen Pferde“ von Franz Marc. Die unnatürliche Farbe der Pferde ist so zu verstehen, dass das Bild keine naturalistische Wiedergabe von Pferden sein soll, sondern dass die Farbe hier für für etwas steht, das Franz Marc mit den Pferden assoziiert, in diesem Fall das männliche Prinzip.
Zur gleichen Zeit und aus ähnlichen Beweggründen entstand in Italien der Futurismus. Die Künstler feierten die Veränderung durch den technischen Fortschritt, die Maschinen und die Geschwindigkeit in ihren Werken.
Einig waren sich tragischerweise die Expressionisten und die Futuristen in ihrer Begeisterung für eine kriegerische Auseinandersetzung in Europa, von der sie sich eine Läuterung der Gesellschaft und eine Neuordnung der Politik erhofften. Die Maler Franz Marc, August Macke und Umberto Boccioni waren prominente Opfer des ersten Weltkriegs.
Die Begeisterung für den Krieg war es, die eine neue Gruppe von Künstlern dazu bewegte, gegen den fehlgeleiteten Idealismus der Expressionisten zu protestieren: die DADAisten.
Iim Zeitverlauf der Kunst wird der DADAismus nicht
als eigene Kunstrichtung oder Epoche angesehen, sondern eher als künstlerische
und literarische Bewegung bezeichnet. Durch ihn wollten Künstler
wie Marcel Duchamp oder Schriftsteller wie Johannes Baader die Ideen von
Idealen der Gesellschaft in Frage stellen.
Ihre Kunst ist eine Anti-Kunst, sie macht sich mit scheinbar sinnlosen und absurden Werken über die Kriegsbefürworter lustig, die über ihren hehren Zielen und ihrem glorifizierten Heldentum den Wahnsinn des realen Krieges nicht erkennen wollen.
Diese Aufklärung versuchten sie
durch Formen von Musik, Kunst und Literatur zu betreiben.
Als konkret vom Kurs
besprochenes Werk lässt sich das „Fahrradrad“ dem französischen Dadaisten
Marcel Duchamp anführen.
Durch die unsinnige Verbindung des Hockers und des Vorderrades werden beide Gegenstände unbrauchbar gemacht und ihre wesentlichen Eigenschaften heben sich gegenseitig auf: das Rad dreht sich sinnlos in der Luft, seine Dynamik verpufft, ein Vorankommen ist nicht möglich. Dreht man das Objekt um, verliert es jegliche Stabilität, ein Umkippen ist unvermeidlich. Sitzen kann man ohnehin nicht darauf.
Protokoll: M.H. Q11 2014/15
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